Am Mittwoch, dem 12. Februar, lädt die Hochschule Harz in die Rektoratsvilla auf den Wernigeröder Campus zur Eröffnung der Ausstellung „VIELFALT“ ein. Um 19 Uhr haben Kunstfreunde und Kulturinteressierte Gelegenheit, die Werke des Malers Wolfgang Jülich zu besichtigen. Gezeigt wird ein Querschnitt seines Schaffens, darunter vor allem Landschafts-Aquarelle, aber auch Gebäude bzw. Architektur sowie Porträts und Stillleben. Seine Motive findet der gebürtige Osterburger im Harz, in ganz Deutschland und auf Auslandsreisen. Im Anschluss besteht die Gelegenheit, in entspannter Atmosphäre mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen.
Wolfgang Jülich entdeckte bereits im frühen Kindesalter die Malerei für sich. Seine ersten Bilder waren keine Blumen oder Bäume sondern Lokomotiven. „Das lag daran, dass alle meine Vorfahren etwas mit der Eisenbahn zu tun hatten“, berichtet der 75-Jährige. Ab dem 16. Lebensjahr malte er in der Volkshochschule Osterburg Landschaftsbilder der bäuerlich geprägten Altmark in Aquarell sowie Akte als Kohle-Zeichnung. „Um Akte malen zu dürfen, musste jedoch vorher die Zustimmung des Elternhauses und der Schule eingeholt werden, denn ich war ja noch nicht volljährig“, erinnert er sich. Sein Lehrer empfahl schließlich ein Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. „Meine Eltern lehnten jedoch ab, schließlich war der Krieg erst zehn Jahre vorbei, es gab noch Lebensmittelkarten - die Malerei galt als brotlose Kunst“, so Wolfgang Jülich. Nach einem Maschinenbau-Studium arbeitete er viele Jahre in einem Magdeburger Großbetrieb als Ingenieur. Die Malerei beschränkte sich in dieser Zeit auf Karikaturen der eigenen Kollegen und auf besondere Ereignisse im Arbeitsleben. Die eigentliche Zurückbesinnung erfolgte erst nach der Wende. „In einem Mal-Zirkel in Blankenburg machte ich mich auch mit der Acryl-Malerei vertraut, aber nach wie vor ist die Aquarell-Technik für mich die Königsdisziplin“, verrät der Künstler.
Die Ausstellung „VIELFALT“ wird noch bis Ende März 2014 zu sehen sein. Der Eintritt ist wie immer frei; die Türen der Villa sind montags bis donnerstags von 8 bis 18 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr geöffnet.