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Perspektiven der Hochschulpolitik und Entwicklung der Hochschule Harz im Blick - Vertreter der SPD-Landtagsfraktion zu Gast an der Hochschule Harz

Vor Beginn ihrer Klausurtagung in Kloster Drübeck besuchten Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitskreise Kultus und Soziales der SPD-Landtagsfraktion am Montag, dem 27. September 2010, die Hochschule Harz und nutzten die Gelegenheit, mit Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann in einen regen Erfahrungsaustausch zu aktuellen Entwicklungen in der Wissenschaftspolitik des Landes und an der Hochschule Harz einzutreten.

Im Mittelpunkt des Gesprächs standen die Auswirkungen der aktuellen Zielvereinbarungsdebatte, die für die Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt ab 2011 den Einstieg in eine so genannte leistungsorientierte Finanzierung bringen wird. So sollen zunächst 5 %, im Folgejahr 10 % und ab 2013 bis zu 15 % des Budgets nach Erreichen bestimmter Kennzahlen an die Hochschulen leistungsorientiert ausgereicht werden. Die Hochschulrektoren haben an der Entwicklung dieses Modells im Zusammenwirken von Kultus- und Finanzministerium mitgewirkt, weisen zugleich aber auch auf sich abzeichnende Probleme hin. Rektor Willingmann erläutert dies an verschiedenen Beispielen: „Eine beliebige Erhöhung der Anzahl der Studierenden zur Erfüllung des Indikators ‚Studierende im 1. Fachsemester‘ hat zwangsläufig Auswirkungen auf die Betreuungsrelation und damit die Qualität der Ausbildung; wenn zugleich verlangt wird, dass die Quote von Studienabbrechern gesenkt und mehr Studierende in der Regelstudienzeit graduieren sollen, dann konkurrieren hier Ziele, die wir in einen sinnvollen Ausgleich bringen müssen.“ Die Hochschule Harz liegt mit derzeit rund 3.500 Studierenden weit über der im Hochschulstrukturplan 2004 festgelegten Zielzahl von 1.820 Studienplätzen, sichert eine durchgängige Qualität in der Lehre jedoch beispielsweise über kontinuierliche Qualifizierungsmaßnahmen für Dozenten, studienbegleitende Tutorien und ergänzende Veranstaltungen ab. „Eine regelmäßige Evaluierung dieser Maßnahmen wird durch stetige Erhebungen von Studierenden, Absolventen sowie schon von noch im Bewerbungsprozess befindlichen Interessenten abgedeckt“, so Willingmann weiter.

Darüber hinaus wurde auch die Bedeutung von Hochschulen für die regionale Entwicklung betrachtet, da viele Praxisprojekte einerseits die Lehre unterstützen, andererseits aber auch kleinen und mittleren Unternehmen neue Perspektiven ermöglichen. „Hochschulen sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und für eine Region von erheblicher Bedeutung“, so Rita Mittendorf, Leiterin des Arbeitskreises Kultus der SPD-Landtagsfraktion. Dass die Hochschule Harz in den letzten 20 Jahren ihrer Entwicklung auch stets studienbegleitende Angebote wie beispielsweise im Bereich des Hochschulsports ausgebaut hat, wurde von Norbert Braun, sportpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, gelobt. Durchgängige Unterstützung erhielt Rektor Willingmann auch von Corinna Reinecke, kulturpolitische Sprecherin, für das Engagement der Hochschule, offene Vortragsreihen und Kulturveranstaltungen für Bürgerinnen und Bürger einzurichten, um die Hochschule in der Region fest zu verankern und Generationen-übergreifende Bildung zu fördern.