Mitten im goldenen Herbst und somit zur idealen Wanderzeit, bot sich Studierenden des Tourismusmanagements an der Hochschule Harz die Möglichkeit, im Geiste auf den Spuren von Heine und Goethe den Harz zu erkunden. Im Rahmen der Sonderausstellung „Hercynia Curiosa oder Curiöser Hartz-Wald“, in der Wernigeröder Remise, begaben sich 120 angehende Tourismus-Experten gemeinsam mit dem Historiker Dr. Uwe Lagatz und der Museologin Claudia Grahmann auf eine Zeitreise zu den Anfängen des regionalen Tourismus.
Initiator dieses kulturellen Exkurses war Prof. Dr. Sven Groß, Hochschullehrer für Tourismusmanagement am Wernigeröder Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. „Ich freue mich über die rege Teilnahme, es ist wichtig, unseren Studierenden die Harzregion näher zu bringen“, so der Professor. Dass diese seit jeher voller Potenzial steckt, vermittelte Dr. Uwe Lagatz, Lehrbeauftragter am Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, im Rahmen seines Gastvortrags. Angefangen von den geschichtlichen Hintergründen erfuhren die Studierenden eine praktische und greifbare Beschreibung der regionalen Tourismusentwicklung. Durch Exponate ließ Lagatz vergangene Zeiten und frühere Denkweisen lebendig werden. In Anlehnung an historische Werke, z. B. Gottschalcks Harzreiseführer, mehrfach zwischen 1806 bis 1843 erschienen, erläuterte er, warum der Harz neben Bergbau und Hüttenwesen auch für die Entwicklung des Tourismus ideale Ausgangsbedingungen bot. „Gegenwartsziele wurden schon im 17., 18. und 19. Jahrhundert frequentiert, hieraus ergeben sich neue Möglichkeiten für heutige und künftige historisch motivierte Reisetrends“, verriet der Historiker. Abgerundet wurde der Vortrag durch den Besuch der Ausstellung „Hercynia Curiosa oder Curiöser Hartz-Wald“ in der Galerie 1530, welche unter dem Dach der Wernigeröder Remise zu finden ist. Die Präsentation besticht durch eine Vielzahl gut erhaltener Exponate und erzählt mit Hilfe fast vergessener Bild- und Textdokumente die spannende Geschichte des Mittelgebirgstourismus im Harz.
Als Partner dieser Ausstellung haben die Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, das Institut für Geschichte der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und die Kulturstiftung Wernigerode, neben zahlreichen Sponsoren und Leihgebern, einen erheblichen Anteil an der erfolgreichen Umsetzung des Projekts. Die zufriedenen Gesichter der Studierenden und das rege Interesse der Öffentlichkeit verdeutlichen schon jetzt den Erfolg dieses Unternehmens. Interessierte können sich noch bis zum 10. Dezember 2011 in die Rolle früher Reisender hineinversetzen und die Galerie 1530 besuchen. Der unter dem Titel „Hercynia Curiosa oder Curiöser Hartz-Wald“ erschienene und reich illustrierte Begleitband zur Ausstellung ist hier ebenso zu erwerben wie ein Reprint des ersten modernen Harzreiseführers aus dem Jahre 1806.