Anlässlich der letzten Vernissage im Jahr 2014 nutzten am Mittwoch, dem 3. Dezember, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Region die Gelegenheit, die neue Ausstellung der Künstlerin Barbara Carius zum Thema „Schöpfung - Wo?“ in der Wernigeröder Rektoratsvilla zu besichtigen. Die im niedersächsischen Göttingen geborene Malerin Carius nutzt für ihre zum Nachdenken anregenden Werke Gouache, Öl und klare Konturen. Farbintensiv und detailreich sollen ihre Gemälde das Mysterium der Schöpfung sichtbar machen und den Umgang mit der Natur beanstanden.
Entstanden war der Kontakt zwischen der Hochschule Harz und der Künstlerin durch Prof. Dr. Hans-Jürgen Scheruhn vom Fachbereich Automatisierung und Informatik, der Barbara Carius seit vielen Jahren eng verbunden ist. So war es für Hochschullehrer Scheruhn auch eine besondere Ehre, die Laudatio übernehmen und den anwesenden Gästen einen Einblick in ihre Inspiration, Botschaften und die Wirkung der tiefsinnigen Werke geben zu dürfen, die eine intensive Auseinandersetzung der Künstlerin mit sich und ihrer Umwelt widerspiegeln. Neben großer Wertschätzung für ihre Schaffenskraft zeigte sich der Professor für Wirtschaftsinformatik betroffen, da die ihm nahestehende Künstlerin aufgrund akuter gesundheitlicher Probleme erst wenige Stunden vor der Veranstaltung ihre Anreise nach Wernigerode absagen musste und somit nicht persönlich teilnehmen konnte.
Barbara Carius absolvierte ihr Kunstdiplom an der neuen Kunstschule Zürich, denn es reichte ihr nicht, „nur den Drang zu verspüren, anderen etwas Kunstvolles mitteilen zu wollen, es bedarf dazu auch einer ausgefeilten Technik“, so Professor Scheruhn in seiner Laudatio. Die ausdrucksvollen Motive der Kunststücke, wie sie Barbara Carius selbst nennt, lassen Spielraum zur Interpretation, auch wenngleich die teils an die Schöpfungsgeschichte erinnernden Titel wie „Annäherung an Eden“ und „Baum der Erkenntnis“ richtungsweisend sind. „Richtige Kunst ist religiös“, zitierte Prof. Dr. Hans-Jürgen Scheruhn die 78-jährige Malerin. Sie hat bereits in vielen Kirchen verschiedener europäischer Staaten, aber auch in weltlichen Gebäuden, wie dem Europa-Parlament in Straßburg, ausgestellt. „Das Zusammenwirken ihrer Gemälde mit den Räumlichkeiten der altehrwürdigen Rektoratsvilla hat ihr besonders gefallen“, verriet Prof. Dr. Hans-Jürgen Scheruhn abschließend und bezeichnete die Ausstellung passenderweise als Gesamtkunstwerk.
Alle Kunstfreunde sind herzlich eingeladen, sich selbst einen Einblick in Barbara Carius Darstellungen der Schöpfung zu verschaffen. Die Ausstellung der farbintensiven Gemälde ist noch bis Ende Januar 2015 in der Rektoratsvilla auf dem Wernigeröder Campus der Hochschule Harz zu bewundern. Der Eintritt ist frei; die Türen der Rektoratsvilla sind montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Aufgrund der Feiertage zum Jahreswechsel bleibt die Rektoratsvilla vom 22. Dezember 2014 bis zum 4. Januar 2015 geschlossen.