Die letzte Vernissage an der Hochschule Harz in diesem Jahr lockte am Mittwoch, dem 7. Dezember, viele Interessierte in die Rektoratsvilla. Der gebürtige Wernigeröder Ralf Zimmermann stellte seine - im wahrsten Sinne vielschichtigen - Landschaftsmalereien unter dem Titel „Nichts ist wie es scheint“ vor. Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann begrüßte den gefragten Künstler, der neben Bürgerinnen und Bürgern der Region nicht nur zahlreiche Hochschulmitarbeiter und Studierende sondern auch Dr. Jan Hofmann, Staatssekretär im Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt, auf den Campus locken konnte. Der Hochschulleiter nutzte die Gelegenheit, ein aufregendes und erfolgreiches Jahr voller Kunst und Kultur an der Hochschule Harz Revue passieren zu lassen. Dabei durfte auch die erfolgreiche Ausstellung „Mit unseren Augen“ von Schülerinnen und Schülern der Liv-Ullmann-Schule nicht fehlen. Der Kreis schloss sich, als Marion Walter, stellvertretend für die kleinen Künstler der Schule für Geistigbehinderte, dem Rektor als Dank das Bild einer „weisen Eule“ für die Hochschule überreichte. Die beliebte „Mittwochsmalerin“, die der Hochschule Harz vielfältig verbunden ist, war jedoch zugleich als ehemalige Kunstlehrerin des jungen Ralf Zimmermann anwesend. In einer launigen, als Dialog mit dem Maler angelegten, Laudatio, erklärte sie: „Ich habe schon in der fünften Klasse feststellen können, dass da ein großes Talent heranwächst, da habe ich mich dann einfach zurückgehalten und zugesehen was entsteht.“
Zimmermann präsentiert noch bis Ende Januar auf zwei Etagen einen Auszug seines künstlerischen Schaffens. Die stimmungsvollen Darstellungen überzeugen durch klare Linien und Detailreichtum, sie machen jedes seiner Bilder zu einem „Blickmagneten“. Sein Rezept für das auch von Marion Walter zitierte „innere Leuchten“: „Ich nutze Lasurfarben, das Licht wird einfach reflektiert“, so Zimmermann, bei dem weder „Schwarz aus der Tube“, noch eine Signatur auf die Hartfaserplatte kommt. Das Publikum zeigte sich begeistert. „Das Spiel mit Licht und Schatten ist einfach unglaublich realitätsgetreu“, freute sich Besucherin Isabell Martin, die von der Ausstellung sowie der Technik des heimatverbundenen Künstlers angetan war. Uneinigkeit bestand zum Ende nur darin, ob seine Bilder nun romantisch seien und inwieweit sich dies mit der Klarheit der Werke überhaupt vereinbaren ließe.
Wer selbst den Blick durch eins der von Zimmermann geschaffenen „Fenster in die Welt“ wagen will und sich von der Macht dieser Assoziationsräume an fremde Orte mitreißen lassen möchte, ist herzlich in die Rektoratsvilla auf den Campus in Wernigerode eingeladen. Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr zu besichtigen. Der Eintritt ist wie immer frei.