 
		Internationale Studierendenprojekte auf der Tokyo Game Show
Wenn Studierende aus Deutschland, Mexiko und Japan gemeinsam Spiele entwickeln, dann treffen nicht nur unterschiedliche Zeitzonen aufeinander – sondern auch Denkweisen, Kommunikationsstile und kreative Kulturen. Was dabei entstehen kann, zeigte sich eindrucksvoll auf der diesjährigen Tokyo Game Show: Drei Studierendenprojekte, entstanden in einem internationalen Lehrprojekt zwischen der Hochschule Harz, der Tokyo University of Technology (TUT) und der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM), wurden dort ausgestellt.
Bereits zum Projektstart wurden die Weichen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit gestellt: Sarah Piper vom Sprachenzentrum der Hochschule Harz eröffnete das Kick-off-Meeting mit einem Vortrag zu interkultureller Awareness. Themen wie Stereotype, kulturelle Dimensionen, Kommunikationsstile, Feedbackkultur und Zeitverständnis halfen, Missverständnisse frühzeitig zu vermeiden und ein Fundament aus gegenseitigem Respekt und Verständnis zu schaffen.
Neben 24 Studierenden aus drei Ländern waren auch vier Professoren beteiligt: Prof. Dr. Julio Broca (UNAM), Prof. Dr. Koji Mikami, Prof. Dr. Akinori Ito (beide TUT) und Prof. Dominik Wilhelm (HS Harz). Um trotz unterschiedlicher Lehrstile effektiv zusammenzuarbeiten, entwickelten sie eine gemeinsame Herangehensweise, die die individuellen Methoden aller Beteiligten berücksichtigte. Broca übernahm die Betreuung der Ideation- und Concept-Phase, Wilhelm die Umsetzung der Ideen in konkrete Spielsysteme, während die Professoren der TUT einzelne Aspekte des Entwicklungsprozesses begleiteten. „Die Chance bei einem Projekt dieser Art ist ja für die Studierenden auch, von Professoren anderer Hochschulen bzw. Länder betreut zu werden, deren Lehrmethoden zu erfahren. Aber auch für die Dozenten selbst ist dies spannend. Durch Austausch und Beobachtung erfahren wir die Lehrkonzepte und Methoden der Kollegen und können uns dadurch selbst weiterentwickeln“, erklärt Prof. Wilhelm.
 
                
        
    
        Auf der Tokyo Game Show Ende September präsentierten Studierende der TUT stellvertretend die drei entstandenen Spiele am Stand der Universität. Eines davon ist Feather Beyond, ein storybasiertes Rollenspiel in 2D-Pixelgrafik, dessen zentrale Themen Selbstfindung und persönliches Wachstum sind und auf einer Geschichte des japanischen Gruppenmitglieds Yuki Aritake basierte. „Gemeinsam entwickelten wir die Handlung, Charaktere und Spielmechaniken, arbeiteten trotz unterschiedlicher Zeitzonen eng zusammen und stimmten uns über Discord auf Englisch ab“, erzählt Anna-Katharina Findel, die Medien- und Spielekonzeption studiert. „Dass unser Spiel auf einer der weltweit größten Videospielmessen gezeigt wurde, ist eine große Ehre“, ergänzt die 27-Jährige.
Prof. Mikami, der auch Dekan der School of Media Sciences an der TUT ist, unterzeichnete vor Ort gleich noch ein neues Kooperationsabkommen (MOU) zwischen TUT und der Hochschule Harz. Im Oktober 2024 war ein solches zwischen der UNAM und Hochschule Harz bereits in Mexiko unterzeichnet worden. Denn dass man auch in Zukunft weiterhin miteinander arbeiten möchte, ist für alle Beteiligten klar. „Die nächsten Ideen sind schon in Planung“, verrät Prof. Wilhelm im Nachgang.
 
                
        
    
        
					30.10.2025
					Autor/Autorin: Madeleine Gänge
					
						Fotograf/Fotografin: © Hochschule Harz 
					
					Bildrechte: © Hochschule Harz
				
