Erneutes Treffen des ERASMI-Netzwerks im virtuellen Raum

09.12.2020

Die aktuellen Einschränkungen durch Covid-19 sind eine große Herausforderung für netzwerkbasierte Kooperationen im Handlungsfeld der Integration von Geflüchteten und Migrant*innen in Sachsen-Anhalt. Um dennoch einen Austausch zwischen diskussionsfreudigen Akteuren zu ermöglichen, fand am 1. Dezember 2020 erneut ein ERASMI-Workshop am Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz als Videokonferenz statt, an dem sich mehr als 20 Akteure aus öffentlicher Verwaltung, Freier Wohlfahrtspflege, Landesprojekten und diversen Integrationsnetzwerken beteiligten. Im Fokus der Veranstaltung stand diesmal die Netzwerkarbeit selbst. So präsentierte das Team des ERASMI-Projekts der Hochschule Harz Erfolgsfaktoren netzwerkbasierter Kooperation als Ergebnis einer europaweiten Online-Befragung zur Erhebung von Beispielen guter und innovativer Netzwerkarbeit. Eines der ausgewählten Beispiele guter Praxis ist das Netzwerk für Integration der Landeshauptstadt Erfurt, das im Anschluss von der Geschäftsführerin Rebecca Heintz vorgestellt wurde. Sie verdeutlichte die identifizierten Erfolgsfaktoren und Herausforderungen an Ihrem Netzwerk und bot den Teilnehmer*innen einen spannenden „Blick über den Tellerrand“ nach Thüringen.

Im Anschluss an die beiden Impulsbeiträge diskutieren die Teilnehmer*innen in drei Arbeitsgruppen über in der eigenen Netzwerkarbeit wahrgenommene Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und genutzte Tools. Dabei bestätigten und ergänzten sie die Ergebnisse der Untersuchung des ERASMI-Projekts. Als Erfolgsfaktor hervorgehoben wurden in der Diskussion u.a. gute persönliche Kontakte, basierend auf Vertrauen und regelmäßiger Kommunikation. Die Netzwerke führen dabei zu verlässlichen Arbeitskontakten untereinander und ermöglichen einen Austausch auf Augenhöhe zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren. Die oftmals in der Koordination als herausfordernd wahrgenommene heterogene Zusammensetzung der Netzwerke ist in dem komplexen Handlungsfeld der Integration ein wesentlicher Faktor für den Erfolg. Daher wird insbesondere eine stärkere Einbindung der bisher in Netzwerkstrukturen eher unterrepräsentierten Gruppe der Migrant*innen, Geflüchteten sowie deren Selbstorganisationen als wünschenswert angesehen. Das ERASMI-Projekt möchte auch weiterhin regionalen Akteuren im Bereich von Migration und Flucht regelmäßig ein (digitales) Forum zum Erfahrungsaustausch bieten, weshalb eine Fortsetzung des Formats im Jahr 2021 geplant ist.