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Forschungsprojekt zur Stärkung der Hitzekompetenz gefährdeter Gruppen

Der Klimawandel macht sich in Sachsen-Anhalt mit längeren Hitzeperioden zunehmend bemerkbar. Für ältere Menschen, Kinder und chronisch Kranke ist das mit gesundheitlichen Risiken verbunden. Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Umweltminister Prof. Dr. Armin Willingmann betont: „Wenn heiße Tage zunehmen und Hitzewellen immer länger werden, braucht es praktikable Lösungen. Dazu untersuchen die Hochschulen Harz und Magdeburg-Stendal, wie sich die Hitzekompetenz in den Regionen steigern lässt. Diese Erkenntnisse können einen wertvollen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt leisten.“ Das Wissenschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit insgesamt 2,5 Millionen Euro aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Nun hat der Minister den Förderbescheid an Rektor Prof. Dr. Folker Roland und den Projektverantwortlichen Prof. Dr. Hardy Pundt, der gleichzeitig Prorektor für Transfer und Digitalisierung ist, übergeben.

Gegenstand des Projekts ist zunächst die Datenerfassung von Auswirkungen des Klimawandels explizit auf Sachsen-Anhalt. Bei der Untersuchung sollen Regionen identifiziert werden, die künftig besonders stark von Hitzewellen und damit einhergehenden Gesundheitsgefahren betroffen sein könnten. Darauf aufbauend sollen Handlungsempfehlungen zur Steigerung der Hitzekompetenz vor Ort entwickelt werden. Für die Umsetzung des Forschungsprojekts erhält die Hochschule Magdeburg-Stendal rund zwei Millionen Euro. Die Hochschule Harz wird als Projektpartner mit 483.000 Euro unterstützt.

„Die Folgen des Klimawandels werden oft aus einer sehr generellen Perspektive betrachtet. Regionale oder lokale Gegebenheiten, gerade im städtischen Bereich, spielen aber eine wichtige Rolle, wenn es um die Abschätzung möglicher gesundheitlicher Auswirkungen geht“, erklärt der Geoinformatiker Pundt. Im Teilprojekt der Hochschule Harz geht es darum, auf der Grundlage bereits vorhandener Daten und Systeme sowie neu zu erhebender Informationen festzustellen, ob es räumliche Besonderheiten oder gar Muster gibt. „Dies geschieht mithilfe von Geoinformationstechnologie. Wir bereiten die Ergebnisse kartografisch auf und visualisieren sie. Damit wollen wir das Verständnis für Hitzeereignisse fördern sowie Gefahrenquellen für vulnerable Bevölkerungsteile verdeutlichen“, so der Experte weiter. Im besten Fall ließen sich die Ergebnisse dann auch auf andere Orte oder Regionen außerhalb Sachsen-Anhalts übertragen.

Armin Willingmann ist von dem Projekt überzeugt: „Gerade in Klimaschutzfragen ist die wissenschaftliche Begleitung unverzichtbar und ich freue mich, dass wir hier ein Verbundprojekt zweier Hochschulen unseres Landes unterstützen können, das in den kommenden Jahren entsprechende Ergebnisse liefern wird“, betont der Minister.