Baltisch-Deutsches Hochschulkontor-Projekt „CompEPart“ untersucht E-Partizipation in estnischen, lettischen, litauischen und deutschen Kommunen
Hoffnungen auf demokratisierende, partizipatorische und egalisierende Wirkungen waren von Beginn an mit der Durchsetzung des Internets verbunden. Die neuen Online-Technologien, so die Erwartung, würden Bürgerinnen und Bürgern neue Möglichkeiten zur Artikulation, Diskussion und Bewertung politischer Forderungen eröffnen und könnten die Legitimation von repräsentativen Strukturen stärken. Ob und inwieweit diese Potenziale genutzt und entsprechende Erwartungen erfüllt wurden, untersucht das Projekt „E-Participation in Local Governments: Developing a Comparative Framework”.
Ziel des „CompEPart"-Projektes ist es, aktuelle Forschungsergebnisse zur E-Partizipation in Kommunen der baltischen Staaten und Deutschland zu diskutieren und einen Rahmen für zukünftige komparative Forschungsaktivitäten zu entwickeln. Beteiligt an dem Projekt sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der litauischen Klaipeda University, der Tallinn University of Technology (Estland), der University of Latvia (Lettland) und der Hochschule Harz (Halberstadt/Wernigerode).
Am 27. und 28.09.18 fand das Kick-Off-Meeting an der Hochschule Harz in Wernigerode statt. Dabei wurden die Rahmenbedingungen für E-Partizipation in den beteiligten Ländern und vorliegende Forschungsergebnisse diskutiert. Die Ergebnisse zeigen einen erheblichen Forschungsbedarf insbesondere zu Fragen der Beteiligung in E-Partizipationsverfahren und zu deren Wirkung auf kommunalpolitische Entscheidungen. Für die Erfahrungen in deutschen Kommunen konstatierte Prof. Dr. Jens Weiß, Prorektor für Hochschulentwicklung und Gleichstellung an der Hochschule Harz, dass sich die erwarteten Wirkungen auf die Zufriedenheit von Bürgerinnen und Bürgern bislang kaum bestätigt hätten.
Im Rahmen einer internationalen Konferenz am 29.11.2018 an der Klaipeda University in Litauen soll die Diskussion nun mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fortgesetzt werden. Die Projektpartner versprechen sich wichtige Ergebnisse für die verwaltungswissenschaftliche Diskussion aber auch für die kommunalpolitische Praxis.
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Ansprechpartner:
Das Projekt wird vom Baltisch-Deutschen Hochschulkontor gefördert und wird durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst und aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.