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Convention zu Künstlicher Intelligenz und Gender in Magdeburg

Claudia Hellwig und Prof. Dr. Frieder Stolzenburg werden auf der KI-Convention in Magdeburg auch Exponate aus Forschungsprojekten zur Künstlichen Intelligenz zeigen. Foto: Hochschule Harz
Professor der Hochschule Harz erklärt Zusammenhang von Künstlicher Intelligenz und Diskriminierung

Gleichberechtigung in der Künstlichen Intelligenz – dafür setzen sich Ende November ein Forscher und eine Mitarbeiterin der Hochschule Harz bei einer Convention in Magdeburg ein. Unter dem Titel „KI & WIR*“ sind alle Interessierten vom 22. bis 24. November 2019 in die Festung Mark eingeladen, um mit Expertinnen und Experten über eine gendergerechte Künstliche Intelligenz der Zukunft zu diskutieren. Prof. Dr. Frieder Stolzenburg, Prodekan am Wernigeröder Fachbereich Automatisierung und Informatik, spricht am Freitag, dem 22. November, 16 Uhr, über „Explainable AI – eine mögliche Lösung des Diskriminierungsproblems?“. Sachsen-Anhalt leistet damit einen Beitrag zum Wissenschaftsjahr 2019 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die Teilnahme ist kostenlos.

„Es müssen sich mehr Frauen in der Künstlichen Intelligenz einbringen, wir brauchen mehr Informatikerinnen und Technikerinnen in Führungspositionen“, ist sich Claudia Hellwig sicher. Die Mitarbeiterin im landesweiten Projekt FEM POWER zur Förderung von Chancengleichheit für Frauen und Männer in Wissenschaft und Forschung hofft bei der KI-Convention in Magdeburg auf direkten Austausch mit technisch interessierten Schülerinnen. An der Hochschule Harz setzt sie sich dafür ein, dass junge Frauen die Scheu vor IT- und Technik-Berufen verlieren.

Professor Frieder Stolzenburg forscht an der Hochschule Harz seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz, er erklärt: „Die KI lernt oft aus sehr vielen Trainingsbeispielen: Künstliche neuronale Netze werden durch Daten aus der Praxis trainiert. Die Netze sollen letztendlich in der Lage sein, wie ein menschliches Gehirn zu verallgemeinern.“ Ein bekanntes Beispiel für Diskriminierung von Frauen habe Amazon geliefert, als das Unternehmen Künstliche Intelligenz für die Vorauswahl von Bewerbungen einsetzte, so der Professor. „Hier wurden eingehende Bewerbungen mit vorhandenen Profilen abgeglichen und Männer bevorzugt, weil bei Amazon bis dato überwiegend Männer im zu besetzenden Bereich arbeiteten.“ In seinem Vortrag bei der Magdeburger KI-Convention spricht der Professor für Wissensbasierte Systeme darüber, ob eine erklärende Künstliche Intelligenz (Englisch: Explainable AI) eine Lösung für Diskriminierungsprobleme sein kann, denn: „Neuronale Netze funktionieren bisher wie eine Blackbox. Es fehlen in der Regel Erklärungen oder Begründungen, warum eine bestimmte Entscheidung getroffen wurde“, erläutert der Forscher.

Initiiert wurde die Convention von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, unterstützt durch das landesweite FEM POWER-Netzwerk, gemeinsam mit science2public – Gesellschaft für Wissenschaftskommunikation. Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im aktuellen Wissenschaftsjahr 2019, welches dem Thema Künstliche Intelligenz gewidmet ist. Weitere Informationen unter: www.ki-convention.com.