Anlässlich einer weiteren Vorlesung der Veranstaltungsreihe GenerationenHochschule aktuell begrüßte Hochschul-Kanzler Michael Schilling am Dienstag, dem 25. November 2014, den Religionspädagogen Dr. Hans-Joachim Döring von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland im AudiMax der Hochschule Harz. Der Vortrag zum Thema „Lothar Kreyssig, 1898-1986: Richter, Bauer, Kirchenmann – Ein Lebensbild in zwei Teilen“ ergänzt die Wanderausstellung, die noch bis Mitte Dezember im Foyer der „Papierfabrik“ (Haus 9) auf dem Wernigeröder Campus zu besichtigen ist. Insgesamt sieben Schautafeln setzen sich mit dem beeindruckenden Leben eines Mannes auseinander, der wesentliche Epochen deutscher Geschichte erlebt hat und deutliche Spuren hinterließ. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) präsentiert und steht unter Trägerschaft des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums und der Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis.
Mit zahlreichen Auszügen aus Lothar Kreyssigs autobiografischem Lebensbericht gelang es Dr. Hans Joachim Döring, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen detaillierten Einblick in das wirkungsvolle Leben eines Mannes zu geben, der nicht nur als Jurist in die deutsche Geschichte eingegangen ist. Zunächst jedoch wuchs Lothar Kreyssig gut bürgerlich auf, absolvierte sein Abitur und brachte anschließend sein Jura-Studium erfolgreich zum Abschluss. Als Präsident der Burschenschaft offenbarte er schon während seiner Studienzeit Führungsqualitäten. „Er war eine gewinnende Persönlichkeit, die ansteckend gewirkt hat und Energien freigesetzt hat“, fasst Religionspädagoge Dr. Döring zusammen, der bereits zwei Publikationen über das Leben Lothar Kreyssigs veröffentlicht hat. Weithin bekannt geworden ist Kreyssig, da er sich mit unbeirrtem Gewissen gegen die Entscheidungen der Nationalsozialisten stellte und als Vormundschaftrichter gegen das Euthanasie-Programm eintrat.
Zudem führte er in späteren Jahren ein Gehöft, auf dem er die landwirtschaftliche Produktion mit seiner Ehrfurcht vor dem Leben und der Schöpfung in Einklang brachte. Seinen Weg zur Kirche fand er allerdings erst gegen Ende der 1920er Jahre. „In seiner Jugend empfand er Religion als etwas für Schwache“, reflektierte GenerationenHochschul-Dozent Döring. Ganz im Sinne seiner Wandlung nahm er letztendlich jedoch großen Einfluss auf das Kirchengeschehen. Als Ostdeutsche Stimme im Rat der EKM war er stets der Meinung, die Kirche müsse versuchen etwas zu bewegen und wurde aufgrund seiner Erfolge sogar zur Weltkirchenversammlung nach New York eingeladen.
Der nächste Vortrag der GenerationenHochschule findet am Dienstag, dem 2. Dezember 2014, zur gewohnten Zeit ab 17 Uhr im AudiMax („Papierfabrik“, Haus 9) auf dem Wernigeröder Campus statt. Prof. Dr. med. Axel Schlitt, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie, Pneumologie und Diabetologie an der Paracelsus-Harz-Klinik Bad Suderode in Quedlinburg, widmet sich dem Thema „Herzinfarkt und Co. - Sind Herz-Kreislauferkrankungen unvermeidbar?“. Die Teilnahme an der GenerationenHochschule ist kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt unter <link http: www.generationenhochschule.de external-link-new-window externen link in neuem>www.generationenhochschule.de.