Forschung

Risikomanagement und Regulatorik in der Finanzwirtschaft

Die Versicherungswirtschaft unterliegt einer besonders starken Regulierung. In diesem Zusammenhang nimmt die Versicherungsbranche - zusammen mit der gesamten Finanzwirtschaft - eine Vorreiterrolle bezüglich des professionellen Managements ihrer Risiken ein. Hierdurch, speziell auch durch die Einführung und Weiterentwicklung von Solvency II und dem damit verbundenen Wechsel von der regelbasierten zur prinzipienbasierten Aufsicht ergeben sich zahlreiche praxisorientierte Fragestellungen rund um die effektive und verhältnismäßige Erfüllung von Anforderungen an die Unternehmen.

Versicherungsunternehmen im Niedrigzinsumfeld - Kapitalanlagerisikomanagement

Das anhaltende Niedrigzinsumfeld bedeutet für Versicherungsunternehmen das Erodieren von ehemals sicheren Anlagemöglichkeiten, die gleichzeitig eine für auskömmliche Rendite bezüglich der passivischen Anforderungen erfüllt und zudem den aufsichtlichen Ansprüchen an Sicherheit, Qualität und Liquidität genügt. In diesem auch "search-for-yield" genannten Prozess der Suche nach Kapitalanlageprodukten, die zumindest die Erfüllung der Garantiezinsen ermöglicht, geht mit teils erheblichen Risiken für die Branche einher, denen aufsichtsrechtliche Prinzipien entgegengesetzt werden. Hier ergeben sich Forschungsfelder rund um die einzelnen Anlageklassen, sowohl aus quantitativer als auch aus qualitativer Sicht.

VAIT, DS, ISO und BSI - IT-Risikomanagement in der Versicherungsbranche

Nach Erscheinen von Mindestanforderungen an die IT im Bankenumfeld erhielt 2018 auch die Versicherungsindustrie konkretisierende Versicherungsaufsichtliche Anforderungen an die IT - kurz VAIT. Auch wenn die BaFin klarstellt, dass dies nur eine Hilfestellung zu Anforderungen ist, die bereits in anderen aufsichtsrechtlichen Grundlagen gefordert ist, sind Versicherungsunternehmen mit erheblichem Aufwand konfrontiert. Dies gilt umso mehr, als weitere Neuerungen im Bereich der Data Science  oder der Künstlichen Intelligenz Einzug in das operative Versicherungsgeschäft halten. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie die Umsetzung konkret aussieht, wie existierende Standards wie ISO oder BSI dazu in Beziehung stehen, welche Industriepraktiken sich entwickeln und nicht zuletzt, welche Kosten hier entstehen.

Mitarbeit in Fachgremien

Prof. Dr. Wiechers ist Mitglied des Ausschuss Investment der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. (DAV). Dieser Ausschuss koordiniert und bearbeitet Aufgaben innerhalb der DAV, die sich spartenübergreifend mit Themen aus dem Bereich der Kapitalanlage befassen. Ebenfalls gehört Prof. Dr. Wiechers verschiedenen Arbeitsgruppen der DAV an bzw. leitet diese. 

Neben dem fachlichen Informationsaustausch dienen die Ausschüsse und Arbeitsgruppen dem weiteren Informationsaustausch und dem Netzwerken innerhalb der DAV und der Versicherungswirtschaft.

Publikationen und Vorträge