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Neuzugang am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften: Interview mit Prof. Dr. Martin Gründl

Prof. Dr. Martin Gründl
Prof. Dr. Martin Gründl
Prof. Dr. Martin Gründl ist seit dem Sommersemester 2017 Professor für Konsumentenpsychologie und Marktforschung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften.

Wenn Sie an die erste Zeit an der Hochschule denken – welche Eindrücke haben Sie gewonnen?

Ich bin seit Juni an der Hochschule tätig und finde es hier sehr angenehm. Die Arbeitsatmosphäre ist familiär, die Leute sind nett und es funktioniert einfach alles gut. Da die Hochschule relativ klein ist, sind die Wege kurz, und es gibt für jedes Anliegen einen direkten Ansprechpartner.

Was unterrichten Sie an der Hochschule?

Zurzeit habe ich vor allem Erst- und Drittsemester der Wirtschaftspsychologie, und dort liegt der Schwerpunkt der Lehre auf der Methodenausbildung und der Persönlichkeitspsychologie. Vergangenes Semester habe ich zudem im Masterstudiengang Konsumentenpsychologie und Marktforschung unterrichtet, im Mittelpunkt stand dabei das Eye-Tracking, also die Blickerfassung, angewendet auf den Einzelhandel. Das Thema wird auch ein zukünftiger Schwerpunkt im Masterstudiengang sein, denn die konkrete Anwendung der Methode fehlte bisher noch, ist allerdings wichtig für die Praxis. Die Hochschule hat dafür zwei neue Eye-Tracking-Systeme angeschafft – einmal ein Remotesystem, um Blickmessungen am Monitor vorzunehmen, und eine Eye-Tracking-Brille, die mobil benutzt wird. Damit kann man zum Beispiel im Supermarkt untersuchen, auf welche Bereiche im Regal Kunden besonders achten, welche Produkte sie wie intensiv betrachten und ob sie Werbung bemerken. Das ist wichtig für die Produktgestaltung und die Optimierung der Produktpräsentation. Außerdem macht es den Studierenden Spaß, weil es praxisnah und anschaulich ist, aber zugleich auch anspruchsvoll im Hinblick auf die Datenanalyse. Denn eine Studie mit Blickverhaltensdaten durchzuführen, ist nicht einfach. Bereits bei der Blickdatenaufzeichnung lauern zahlreiche mögliche Fehlerquellen und auch die Datenauswertung ist methodisch anspruchsvoll.

Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?

An der Uni Regensburg habe ich Psychologie studiert und dort im Anschluss auch promoviert und habilitiert. Insgesamt war ich elf Jahre an der Uni als Assistent in Forschung und Lehre tätig. Nach meiner Habilitation bin ich dann in die Industrie gegangen und habe bei einer Firma gearbeitet, die Software und Hardware zur Verhaltensmessung entwickelt und herstellt. Ihre Hauptprodukte sind zwei Eye-Tracking-Systeme. Da es nur zwei Firmen in Deutschland gibt, die überhaupt Eye-Tracker herstellen, war das schon etwas Besonderes, denn dort habe ich das Eye-Tracking von der Pike auf mitbekommen. Dadurch kenne ich Blickverhaltensmessungen, die vor allem im Marktforschungsbereich zum Einsatz kommen, nicht nur aus der Perspektive eines Anwenders, sondern auch aus der des Entwicklers. Die präzise Messung von Blickverhalten ist technisch sehr anspruchsvoll und anfällig für allerlei Fehler. Ein tieferes Verständnis ist daher sehr nützlich, wenn man aussagekräftige Daten in hoher Qualität erhalten möchte.

Konnten Sie die Stadt schon kennenlernen? Was gefällt Ihnen an Wernigerode am besten?

Mit meiner Familie bin ich im Juli nach Wernigerode gezogen und finde mich hier mittlerweile schon ganz gut zurecht. Die Stadt gefällt mir sehr, sehr gut. Wernigerode ist eine wirklich schöne Stadt mit einer hohen Lebensqualität. Am besten gefallen mir die geschlossene Fachwerkbebauung und die Nähe zur Natur. Und wenn es um Lebensqualität geht, ist auch immer die Frage wichtig, was nervig und schlecht ist – wie zum Beispiel Stau. Aber den gibt es hier nicht, hier fallen viele negative Dinge einfach weg.

Was ist Ihr Wunsch für die Zukunft an der Hochschule?

Ich hoffe einfach, dass es so weitergeht wie bisher. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist angenehm, die Studenten der Wirtschaftspsychologie sind sehr interessiert und intelligent – da macht auch das Unterrichten Freude. So positiv wie bisher soll es auch weiterlaufen.

 

Das Interview führte <link mail window for sending>Claudia Grossek

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