Claudia Hellwig

Laboringenieurin

FB Automatisierung und Informatik
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Maßnahme 3: Schaffung von zwei Promotionsstellen für Frauen

Die Hochschule Harz ist der Überzeugung, dass akademische Bildung ein wesentliches Instrument zur Überwindung der obsoleten, geschlechterspezifischen Rollenverteilung in Familie und Beruf darstellt. Eine gezielte Maßnahme zum Erwerb der Berufungsfähigkeit und zur Unterstützung der Arbeit der Fachhochschulen ist der Einsatz von Promotionen.

Zur weiteren Erhöhung der Anzahl berufungsfähiger Frauen, sollen zwei (halbe) Promotionsstellen geschaffen werden, die dem Fachbereich Automatisierung und Informatik und dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften angegliedert sind. Die Hochschule Harz stellt dafür den Promovendinnen Räumlichkeiten und Büroausstattung sowie die an der Hochschule Harz bereits existierende Technik und Laborausrüstung zur Verfügung.

Gegenstände der Arbeiten

Anwendung von Techniken des maschinellen Lernens

 

 

Maria Heinze arbeitet am Fachbereich Automatisierung und Informatik der Hochschule Harz in Wernigerode an ihrer Dissertation mit dem Thema „Anwendung von Techniken des maschinellen Lernens auf Zeitreihen-Daten der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) und Elektroenzephalographie (EEG)“.

 

Nachdem sie den Bachelor of Science in Informatik an der Hochschule Harz und den darauf aufbauenden Master an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg erfolgreich absolvierte, sammelte sie zunächst 4 Jahre Berufserfahrung im Bereich der medizinischen Informatik. Die nun angestrebte Promotion ist ein interdisziplinäres Vorhaben, das Bereiche aus der Informatik mit denen der Neurowissenschaften kombiniert.

 

 

In einem Experiment bekommen Versuchspersonen musikalische Klänge, beispielsweise Dur- oder Moll-Akkorde, vorgespielt. Mit der fMRT sollen dann unter anderem die dabei aktivierten Hirnareale lokalisiert werden. Im EEG hingegen wird das Frequenzspektrum der Hirnreaktion auf den musikalischen Reiz untersucht. Die Hypothese ist, dass beim Hören im Gehirn zusätzliche Töne hinzugefügt werden, die der sogenannten Periodizitätstonhöhe entsprechen.

 

 

Der besondere Fokus liegt dabei auf dem Einsatz der Methoden des maschinellen Lernens, insbesondere rekurrenter neuronaler Netze, zur automatisierten Bestimmung von Berechnungsvorschriften, wie das menschliche Gehirn periodische Klänge wahrnimmt und verarbeitet. Die Betreuung des kooperativen Promotionsvorhabens wird durch Prof. Dr. Stolzenburg von der Hochschule Harz und Prof. Dr. Goebel von der Universität Maastricht übernommen.

Auswirkung des Bologna-Prozesses auf die Universitätskulturen Frankreichs und Deutschlands

Sarah Piper arbeitet seit 1996 im Sprachenzentrum der Hochschule Harz als Dozentin für Französisch und Interkulturelle Kompetenzen sowie Interkulturelles Management. Seit März 2017 ist sie Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Harz und hatte sich zuvor auf die FEM POWER Promotionsförderung am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften beworben. In ihrer angestrebten Promotion möchte sie sich mit den Veränderungen innerhalb der Universitätskulturen Frankreichs und Deutschlands seit der Einführung des Bologna-Prozesses befassen.

Der methodologische Ansatz der Recherchearbeit bedient sich Aspekten der interkulturellen Kulturwissenschaften, begleitet von soziologischen und historischen Untersuchungen des universitären Milieus seit den, durch die europäischen Richtlinien zur Einführung der Bologna-Hochschulreform, angestrebten Vereinheitlichungen.

 

Bei allen Betrachtungen der Thematik werden durch die organisationale Umwelt der Universität sowie durch die Verbindung von Politik, Hochschulpolitik und Gremienwirksamkeit die Ansprüche der Reform gegenüber nationalen Wirklichkeiten als roter Faden vorgeschlagen.

In einem weiteren Schritt der Untersuchung sollen Differenzen zwischen Frankreich und Deutschland hervorgehoben werden, um anschließend darzustellen, in welcher Form und mit welchem Aufwand beide Länder die Einführung neuer Wissenskulturen adaptiert haben.

 

Dabei sollte sich die Untersuchung besonders auf die Studentinnen und Professorinnen konzentrieren, da meistens innerhalb von Veränderungsprozessen Positionskämpfe entstehen, bei denen Minderheiten sich schwer durchsetzen können. Herauszufinden ist, ob altmodische Autoritätsmuster der Männlichkeit durch den Bologna-Prozess abgeschafft werden konnten. Die Prekarität trifft beim wissenschaftlichen Personal häufiger Frauen als Männer. Die Positionskämpfe in Berufungsverfahren lassen Frauen kaum eine Chance gegenüber ihren männlichen Kollegen, sich hierarchisch höher zu positionieren. Die Autorität und die daraus resultierenden hierarchischen Beziehungen werden differenziert und hervorgehoben. Als Motivation für diesen Schwerpunkt dienen vorliegende ministerielle Untersuchungen und die Feststellung, dass sich Studentinnen in Frankreich und in Deutschland immer weniger in elitären oder reputationsreichen Studiengängen anmelden bzw. zugelassen werden.

 

Die Betreuung der Promotion wird durch Frau Prof. Dr. Dorothee Röseberg, Professorin an der Martin-Luther-Universität in Halle begleitet.

Sarah Piper

Doktorandin

Sprachenzentrum
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