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TourismInsight 2020 DIGITAL

Update

In diesem Jahr fand die beliebte Veranstaltungsreihe TourismInsight am 16.12.2020 aufgrund der Corona-Pandemie digital statt. Das Tourismuskollegium war überzeugt, dass es gerade in dieser Zeit Konstanten geben sollte und lud zum Dialog zwischen Studierenden und Vertretern der Tourismusbranche ein. Unter dem Motto „Kommunikation in der Krise“ verfolgten nahezu 140 Studierende und Lehrkräfte aufmerksam die Veranstaltung.

Als Referenten konnten Dr. Frano Ilic von Studiosus Reisen, Hansjörg Kunze von AIDA und Torsten Schäfer vom DeutschenReiseverband gewonnen werden. Die Kommunikationsverantwortlichen der genannten Unternehmen schilderten eindrücklich die Herausforderungen, die sie seit März 2020 zu bewältigen hatten. Alle waren sich einig, dass die ständig wechselnden Strategien der Bundesregierung im Hinblick auf das Reisen, die Kurzarbeit, die Umstellung auf Homeoffice und die Reisebeschränkungen die größten Herausforderungen in der Kommunikation waren.

Beim Reiseveranstalter Studiosus hatte man aus vergangenen Krisen wie Terroranschlägen und Naturkatastrophen gelernt und auch finanzielle Rücklagen gebildet. Aus Sicht des Experten Ilic wird jedoch die „Klimakrise den Veranstalter länger begleiten als die Corona-Pandemie“. Den Impfstoff sieht er als „Licht am Ende des Tunnels“ und hofft, dass Reisen ab April wieder möglich sein werden und der „Restart nicht erneut zu einem Restop“ wird. Die Reiseorganisation vor dem Hintergrund der Kurzarbeit bedeutet einen „enormen Aufwand“, so Ilic. Auch das kurzfristige Buchungsverhalten stellt eine große Herausforderung für die Branche dar. Studiosus nutzte die Zeit in der Krise, um neue Konzepte zu verfolgen. So plant der Münchener Reiserveranstalter ab 2021 alle Reisen klimaneutral zu stellen.

Torsten Schäfer, Kommunikationschef beim DRV, erläuterte die Aufgaben des Verbands in der Krise. „Wir bilden eine Klammer zwischen Unternehmen und Politik“, so Schäfer. In unzähligen Kampagnen, Gesprächen und Pressemitteilungen machte der DRV auf die prekäre Lage der Reisebüros und -veranstalter aufmerksam und legte der Bundesregierung und der Öffentlichkeit Strategien und Hygienekonzepte für die gesamte Wertschöpfungskette vor. „Die Reisebranche war zuerst betroffen und wird auch die letzte Branche sein, die zur Normalität zurückkehren wird“, fasst Schäfer zusammen.

Auch die Kreuzfahrtbranche wurde von der Corona-Pandemie zum Stillstand gezwungen. Hansjörg Kunze beschrieb sich als Berufsoptimist und die Situation wie folgt: „Jedes Schiff, das fährt, gibt ein bisschen Hoffnung.“ Neben all den Herausforderungen, die seine Vorredner schon schilderten, kam bei AIDA noch hinzu, Crews aus 50 Nationen sicher nach Hause zu bringen und die Schiffe in passenden Häfen zu parken. Ab Frühjahr hofft AIDA wieder vermehrt Kreuzfahrten durchzuführen. Da für diesen Einsatz mehrere Wochen Vorlaufzeit benötigt werden, startet bereits jetzt die Rekrutierung der neuen Crews. „Die Gäste sind extrem dankbar für jede Reise, die durchgeführt werden kann“, so Kunze abschließend.

 

Autorin: Claudia Kepke M.A.