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Sicherung der Qualität in Lehre und Studium

Hochschule Harz ist bundesweit erste Hochschule mit alternativem Akkreditierungsverfahren

Um die Qualität von Studium und Lehre zu sichern, werden seit 2003 die Studiengänge aller deutschen Hochschulen regelmäßig akkreditiert. Dies war bisher die Aufgabe von Agenturen sowie dem deutschen Akkreditierungsrat. Durch eine Neuregelung des rechtlichen Rahmens haben deutsche Hochschulen seit 2018 die Möglichkeit, alternative Wege zur traditionellen Programm- bzw. Systemakkreditierung zu beschreiten.

Die Hochschule Harz hat im Frühjahr 2020 um die Zustimmung des Akkreditierungsrates zur Durchführung eines alternativen Verfahrens gebeten; nach einer knapp einjährigen Pilotphase wurde es durch ein sechsköpfiges Gutachtergremium evaluiert und schließlich durch den Akkreditierungsrat genehmigt. Die Hochschule Harz nimmt damit eine wichtige Vorreiterrolle in Deutschland ein. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir bundesweit die erste Einrichtung sind, die ein alternatives Verfahren zur Akkreditierung der Studiengänge durchführt. Dabei hat uns besonders die positive Rückmeldung der Gutachterinnen und Gutachter gefreut. Sie bescheinigen dem Vorhaben ein hohes Potential und heben insbesondere dessen innovative Aspekte hervor“, berichtet Prof. Dr. Folker Roland, Rektor der Hochschule Harz.

Das Verfahren setzt beim internen Qualitätsmanagement der Hochschule Harz an. So bildet die regelmäßige Durchführung von Befragungen und Workshops mit Studierenden eine wesentliche Grundlage; auch Lehrende und Alumni werden enger als bisher eingebunden. Damit wird der Fokus verstärkt auf die inhaltliche Weiterentwicklung der Studiengänge gelegt. „Wir gehen noch einen Schritt weiter, als seitens der offiziellen Vorgaben gefordert. Es ist uns beispielsweise sehr wichtig, allen Studierenden die Möglichkeit zu geben, an der Akkreditierung und damit an der Entwicklung mitzuwirken“, erklärt Prof. Dr. Louisa Klemmer, die als Prorektorin für Studium und Lehre das interne Qualitätsmanagement an der Hochschule Harz verantwortet. Sie war wesentlich in die Konzeption eingebunden und ist darüber hinaus Mitglied des neu gegründeten Akkreditierungsausschusses der Hochschule. Dieser besteht sowohl aus internen als auch aus externen Mitgliedern und wird künftig die Entscheidung treffen sowie den Studiengängen das entsprechende Siegel verleihen – eine Aufgabe, die in traditionellen Verfahren dem Akkreditierungsrat vorbehalten ist.

„Bis zur endgültigen Genehmigung war es ein langer Weg, den es aber definitiv wert war zu gehen“, sagt Dr. Manuela Koch-Rogge, die das Projekt koordiniert und über den gesamten Pilotzeitraum begleitet hat. Die Hochschulmitarbeiterin ergänzt: „Wir haben all unsere bisherigen Qualitätsmanagement-Aktivitäten reflektiert und vorangetrieben. Schon im Rahmen der Pilotphase haben wir gemerkt, dass sie gut angenommen werden und die Beteiligung von Studierenden, Lehrenden sowie dem Gutachtergremium hoch ist. Wir gehen damit einen wichtigen Schritt von der Qualitätssicherung hin zur Qualitätsentwicklung unserer Studienprogramme.“

Von Beginn an wurde das Vorhaben vom zuständigen Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt begleitet und unterstützt. Minister Prof. Dr. Armin Willingmann betont: „Die Genehmigung des ersten alternativen Akkreditierungsverfahrens zeigt beispielhaft auf, wie leistungsfähig und innovativ die Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalts sind. Das alternative Akkreditierungsverfahren zeichnet sich besonders durch die intensive Kommunikation und die Einbeziehung von Lehrenden und Studierenden aus.“

Die Hochschule Harz darf das alternative Verfahren zunächst für acht Jahre durchführen, danach erfolgt eine weitere Evaluation. „Wir freuen uns darauf, nun offiziell starten zu können und sind überzeugt, dass alternative Wege in der Akkreditierung die Qualitätsentwicklung in der deutschen Hochschullandschaft beleben werden“, resümiert Prof. Dr. Folker Roland.