Nastasia Kunze

Warum haben Sie sich entschieden EVM zu studieren? Was hat Sie an diesem Studiengang besonders gereizt?

Zu Beginn meines Studiums kam ich direkt vom Abitur. Da sich die Arbeitswelt meines Erachtens stark verändert und die Tendenz zum a) lebenslangen Lernen sowie b) zur Job-Rotation entwickelt, war es mir wichtig, ein Studium zu wählen, dass vielfältige Berufsmöglichkeiten bietet. Darüber hinaus verschafft das Europäische Verwaltungsmanagement einen interessanten Einblick in Politik, Verwaltung und deren vielfältiger Überschneidungen. Gerade für die Arbeit in Ministerien, Parteien oder Stiftungen reichen reine verwaltungswissenschaftliche Kenntnisse oft nicht aus. Der Studiengang hat mir so die Chance geboten, staatliches Handeln kennenzulernen, welches für das Zusammenspiel der Gewaltenteilung entscheidend ist. Der Schwerpunkt des Studiums auf der europäischen und internationalen Ebene bot dabei die Möglichkeit über den Tellerrand zu schauen.

Wo fanden Ihre Auslandsaufenthalte statt? Was haben Sie aus dieser Zeit für sich mitgenommen?

Mein erstes Praktikum fand in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in Brüssel statt. Innerhalb eines kleines Teams und zusammen mit Fachreferenten aus den verschiedensten Ministerien konnte man ein Gefühl für die Bedeutung des Landes Sachsen-Anhalt in der EU bekommen und sich thematisch flexibel mit seinen individuellen Interessen beschäftigen. Darüber hinaus festigt das Praktikum in Brüssel das Verständnis des gewaltigen EU-Apparats. Außerdem konnte ich meine Kenntnisse der Gremienarbeit, der Bedeutung von Schnittstellenarbeit im Land sowie allgemeiner Verwaltungstätigkeiten ausbauen. Ich ermutige daher alle EVM-Studierenden ein Praktikum in einer Landes- oder Interessenvertretung in Brüssel zu absolvieren.

Mein zweiter Auslandsaufenthalt fand in den Niederlanden statt und gab mir die Chance ein völlig neues Studium kennenzulernen. Es wurden diplomatische Gespräche und Planspiele durchgeführt oder auf Basis kurzer und prägnanter theoretischer Erkenntnisse Projekte ins Leben gerufen. Das Zusammenspiel aus externen nicht-promovierten Dozenten, die kreative Ideen eingebracht und Doktoren, welche den wissenschaftlichen Rahmen gesichert haben, war der entscheidende Faktor während meines Auslandsaufenthaltes.

Welche beruflichen Wege haben Sie nach dem Abschluss des EVM-Studiums bis heute verfolgt?

Im Anschluss an mein Bachelorstudium habe ich mich für den Masterstudiengang Public Management am Fachbereich eingetragen. Während meines 2. Semesters wurde ich durch das Ministerium für Bildung in Sachsen-Anhalt angeworben und bin derzeit als Sachbearbeiterin für Parlaments-, Kabinetts- und KMK-Angelegenheiten zuständig.

Wie hilft Ihnen das im Studiengang vermittelte Wissen bei der praktischen Arbeit?

Grundsätzlich bin ich der Überzeugung, dass ein Studium den Studierenden die Möglichkeit bietet, Probleme aus einer bestimmten Perspektive zu betrachten. Daher sind alle Studieninhalte bereichernd für das spätere Arbeitsleben. Für meine praktische Tätigkeit hilft es mir derzeit besonders internationale Bildungssysteme in Relation zu unserer Arbeit zu betrachten. Des Weiteren sehe ich meine Arbeit aus wissenschaftlicher Perspektive. Da mein Mastervorhaben sich mit Schulen in Zeiten des Digitalen Wandels beschäftigt, nutze ich den Stand der aktuellen Forschung für theoretische Ausarbeitungen.

Was planen Sie für Ihre berufliche Zukunft?

Mein Ziel ist es, vielfältige berufliche Erfahrungen zu sammeln und Schwerpunkte, welche mir im Studium viel Freude gemacht haben, zu vertiefen. Durch die Bandbreite an Studieninhalten ermöglicht das Studium des Europäischen Verwaltungsmanagements Einblicke in verschiedenste Bereiche der europäischen Verwaltungsarbeit.