Das zweisemestrige Team- und Praxisprojekt ist auf die praktische Anwendung des erlernten Wissens ausgerichtet. Gemeinsam mit Praxispartnern wird ein Problem bzw. eine Aufgabe dargestellt, die die Master-Studierenden unter Anleitung des betreuenden Professors selbstständig bearbeiten.
Im Folgenden werden zwei aktuelle Beispiele, die stellvertretend für mittlerweile viele Einzelprojekte stehen, vorgestellt.
Die Studierenden sollten in einer ersten Phase auf Landesebene die Einschätzungen des neuen Managementbereiches „Wissensmanagement“ auf Ebene der Landesbehörden allgemein und valide einschätzen. Darüber hinaus sollten sie in einer zweiten Phase ein konkretes Projekt im Pilotbereich des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt bearbeiten (Entwicklung von konkreten und praxisnahen Handlungsempfehlungen für das Vorgehen beim Ausscheiden von Mitarbeitern).
Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt und das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Vorgehen und Planung: Ein wesentlicher Ansatz punkt des systematischen Vorgehens ist die sorgfältige Planung des methodischen Vorgehens. In diesem Fall standen statistische Auswertungsmethoden genauso im Vordergrund wie qualitative Interpretationen.
In der ersten Phase erfolgte eine Auswertung einer vorliegenden quantitativen Befragung und die anschließende Interpretation und Vorstellung der Ergebnisse. Die zweite Phase war durch intensive qualitative Experten- und Mitarbeiterinterviews in der Pilotbehörde geprägt. Besondere Anforderungen stellten hier die qualitativen Auswertungsmethoden.
Die umfangreichen und ausführlichen Ergebnisse wurden den Praxisvertretern vorgestellt und gemeinsam hinsichtlich der Transfer- und Praxistauglichkeit diskutiert.
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes der Stadt Halle (Saale), der Hochschule Harz und der Deutschen Post sollten Prozesse im kommunalen Verwaltungsbereich untersucht und kritisch hinterfragt werden. Zentrale Kriterien für die Analyse von Prozessen sollten u. a. Digitalisierungsgrad und –fähigkeit, Kosten, „Nerv-Faktoren“ oder Belastung sein. Vorschläge zur Bewertung und Optimierung sollten selbständig geplant, entwickelt und erarbeitet werden.
Stadt Halle (Saale) und Deutsche Post, Bonn
Die Planungen zum Vorgehen wurden gemeinsam mit den Partnern entwickelt. Ein entsprechender Terminplan zur Prozessaufnahme und zur anschließenden Durchführung von Interviews mit den Projektverantwortlichen gehörte ebenso zum Pflichtenheft der Projektplanung.
Die Realisierung des Projektes erfolgte vor Ort in der Stadt Halle (Saale) und beinhaltete nicht nur die minutiöse Aufnahme der Prozesse mit entsprechend zuvor angelegten Stammblättern, sondern auch die Interviews und Gespräche mit den Verantwortlichen der Prozesse. Anschließend wurden die Prozesse wissenschaftliche bearbeitet, visualisiert und aufbereitet.
Die Ergebnisse beinhalteten zum einen eine kritische Bewertung der aufgenommenen Prozesse und zum anderen die konzeptionelle Vorarbeit zur Umsetzung von Verbesserungs- und Optimierungsvorschlägen.