FAQ des Studiengangs Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Harz

Bewerbung

Gibt es spezielle Zulassungsvoraussetzungen?

Informationen hierzu finden Sie unter den Zulassungsvoraussetzungen für Bachelor- und Masterstudiengänge. Praktika zum Hineinschnuppern in den Anwendungsbereich sind für Sie persönlich von Vorteil, haben aber keinen Einfluss auf die Zulassung.

Gibt es einen N.C.?

Es gibt keine festgelegte Note, die man haben sollte. Aber wir haben nur eine begrenzte Zahl an Studienplätzen. Diese Zahl ist der "Numerus Clausus". Sie liegt bei 45 Studierenden.

Meist versteht man unter einem N.C. die Note, ab der man einen dieser Studienplätze bekommt. Diese Note hängt von der Menge der Studienplätze und von den Noten der anderen Bewerber ab. Da wegen der Doppelbewerbungen viele Zugelassene immer wieder abspringen, ergibt es sich auch, dass im zweiten oder dritten Durchgang Bewerber mit deutlich schwächeren Noten zugelassen werden. Also: einfach probieren!

Bis wann muss ich mich bewerben?

Es wird nur zum Wintersemester immatrikuliert. Die Bewerbungsfristen finden Sie hier. Weitere Informationen können Sie dem Semesterzeitplan der Hochschule sowie den Informationen für Bewerber entnehmen.  

Wann erfahre ich, ob ich zugelassen werde?

Die Zulassungsbescheide werden in der Regel drei bis vier Wochen nach dem Bewerbungsschluss verschickt. Nachrücker erhalten ihre Zulassung später. Telefonisch werden keine Auskünfte über die Zulassung gegeben.  

Wie ist das Auswahlverfahren aufgebaut?

Das Zulassungsverfahren richtet sich nach der Verordnung des Landes Sachsen-Anhalt über die Vergabe von Studienplätzen (HVVO) sowie der Satzung zur Durchführung des Auswahlverfahrens in zulassungsbeschränkten Diplom- und Bachelorstudiengängen der Hochschule Harz. Das heißt, dass derzeit 80% über die Abiturnote und 20 % nach Wartezeit ausgewählt werden. Weitere Informationen erhalten Sie auf den Seiten zu Bewerberinformationen oder von der Studienberatung der Hochschule Harz.

Wieviele Studienplätze gibt es an der Hochschule Harz?

Zu jedem Wintersemester werden 45 Studierende zugelassen.   

Wie groß sind meine Chancen, einen Studienplatz zu erhalten?

Es bewerben sich sehr viele junge Leute für den Studiengang Wirtschaftspsychologie. In den letzten Jahren lagen die Bewerberzahlen bei 500 - 600. Dementsprechend ergibt sich auch ein Notendurchschnitt von 1,4 - 2,0 bei der Auswahl nach Noten und eine Wartezeit von 9 - 11 Semestern bei der Auswahl nach Wartezeiten. Allerdings ändert sich dies jedes Jahr je nach Anzahl der Bewerber. Aufgrund von Mehrfachbewerbungen sind auch immer Nachrückverfahren nötig, so dass man mit etwas Glück auch mit einem deutlich schlechteren Notendurchschnitt noch einen Studienplatz erhalten kann.  

Wie sieht es mit einem Quereinstieg aus, wenn ich bereits an einer Uni oder einer Berufsakademie BWL oder Psychologie studiert habe?

Quereinstiege sind möglich nach Maßgabe freier Plätze. Ob Sie in ein höheres Fachsemester eingestuft werden können, wird anhand Ihrer bisher erbrachten Studienleistungen ermittelt, wenn Sie sich an der Hochschule um einen Studienplatz bewerben. Die Entscheidung über die Anerkennung Ihrer bislang erbrachten Leistungen erfolgt durch den Prüfungsausschuss, wenn der jeweilige Fachprüfer die Gleichwertigkeit der Leistung attestiert. Um Ihrerseits beurteilen zu können, wieviel erbrachte Leistungen Ihnen vermutlich anerkannt werden, sollten Sie sich den aktuellen Studienplan anschauen und die dortigen Module mit den von Ihnen bislang absolvierten Lehrveranstaltungen vergleichen. Wichtig: im Bachelorstudiengang werden meist benotete Scheine verlangt. Wenn Sie also bislang nur Scheine mit "bestanden" haben, dann können diese in Anlehnung an § 7 (7) der Prüfungsordnung mit der Note "ausreichend (4.0)" übernommen werden. Den Antrag auf Anerkennung Ihrer erbrachten Leistungen finden Sie hier. Entsprechen die anerkannten Leistungen 15 oder mehr Credit Points der an der HH zu erbringenden Studienleistungen, werden Sie in das 2. Semester eingestuft, bei mehr als 45 in das dritte usw. Voraussetzung ist, dass das entsprechende Semester auch angeboten wird. Ungerade Semester werden im Studiengang Wirtschaftspsychologie nur im Winter, gerade Semester nur im Sommer angeboten. In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis: Nehmen wir an, Sie hätten bislang BWL studiert und würden in das 3. Semester eingestuft, weil Sie in den BWL-Fächern schon vieles erfolgreich absolviert haben. In Psychologie aber haben Sie noch keine Leistungsnachweise. Da wir einen einjährigen Turnus haben, müssten Sie, wenn Sie Zeit sparen wollen, gleichzeitig das 1. und das 3. Semester belegen. Das heißt für Sie, dass Sie sich die Kenntnisse des 2. Semesters weitgehend selbstständig aneignen müssten, um den Veranstaltungen des 3. Semesters folgen zu können. Das ist möglich, erfordert aber viel Eigenständigkeit. Schauen Sie sich dazu den Studienplan an. Das Nachholen der Veranstaltungen in BWL für Quereinsteiger gestaltet sich einfacher, da BWL derzeit pro Semester immatrikuliert und von daher auch die meisten Lehrveranstaltungen jedes Semester angeboten werden.

Ist der Studiengang anerkannt?

Der Studiengang Wirtschaftspsychologie ist akkreditiert und die Hochschule Harz ist eine öffentliche Hochschule, die dem Kultusministerium untersteht: Natürlich ist der Studiengang "anerkannt". Anderslautende Aussagen sind - vermutlich absichtlich - irreführend formuliert.

Studium

Was ist der Unterschied zwischen dem Studium der Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Harz und dem üblichen Psychologie­studium an einer Universität, gegebenenfalls mit BWL im Nebenfach?

Generell sind Studiengänge an Fachhochschulen als "Universities of Applied Sciences" eher auf die Praxis ausgerichtet, während bei einem Universitätsstudium meist die wissenschaftliche Orientierung im Vordergrund steht. Allerdings befindet sich die Hochschullandschaft seit der Einführung der Bachelor-Studiengänge in Bewegung, so dass diese Aussage keine Allgemeingültigkeit mehr hat. An unserer Hochschule lernen Sie die Grundlagen der Psychologie und dann ihre Anwendung in der Wirtschaft, an der Uni lernen Sie ebenfalls die Grundlagen, setzen sich dann vertieft und in wissenschaftlicher Form damit auseinander. Es gibt Psychologie-Studiengänge an Unis, in denen dann die Anwendung im Bereich Arbeits- und Organisationspsychologie ebenfalls ausführlich gelehrt wird, allerdings meist weniger in der konkreten Umsetzung. Bei uns lernen Sie bspw. moderieren, trainieren, führen selbst eine Marktforschung durch, bauen Ihre Schlüsselqualifikationen gezielt aus, usw. Schauen Sie sich bzgl. des Studienaufbaus an unserer Hochschule den Inhalt und Ablauf des Studiengangs Wirtschaftspsychologie an, dort sehen Sie, dass in den höheren Semestern im Rahmen der Praxisprojekte eine konkrete Vorbereitung auf die berufliche Praxis stattfindet. Bei Studiengängen an Universitäten kann man oft BWL als Wahlpflichtfach oder Nebenfach studieren und damit einiges von dem wirtschaftlichen Wissen lernen, was Sie im Studiengang Wirtschaftspsychologie an unserer Hochschule vermittelt bekommen. Das ist eine allerdings eine eingeschränkte Lösung, denn im Studiengang Wirtschaftspsychologie erhalten Sie eine recht umfassende BWL-Ausbildung, zusammen mit den BWL-Studierenden, aber speziell zugeschnitten auf die Belange der Wirtschaftspsychologen. Unsere Absolventen berichten, dass eine solche intensive BWL-Ausbildung von Seiten der Unternehmen gewünscht und bei der Bewerberauswahl positiv gewertet wird.

Welche Studieninhalte werden während des Studiums vermittelt?

Nähere Informationen darüber, welche Vorlesungen einen erwarten, gibt die Studienordnung. Neben den Vorlesungen kommt jedoch auch dem Selbststudium sowie Tutorien, Wochenendseminaren, der Arbeit am PC oder Gruppen- und Projektarbeit in Verbindung mit Präsentationen eine große Bedeutung im Studium zu.

Welche Spezialisierungen werden angeboten?

Informationen zu den Spezialisierungen im Studiengang Wirtschaftspsychologie finden Sie unter dem Punkt Berufsfeldorientierung.  

Welchen Abschluss besitzt man, wenn man den Studiengang abgeschlossen hat?

Sie erwerben einen Bachelor of Science in Wirtschaftspsychologie und damit einen Titel der neuen Generation von Abschlüssen, die weltweit bekannt sind. Als der Studiengang 1999 als erster in Deutschland an den Start ging, war es noch ein Diplom-Studiengang mit dem Titel "Diplom-Wirtschaftspsychologe/in (FH)". Die Regelstudienzeit zum Erlangen dieses berufsqualifizierenden Abschlusses beträgt sieben Semester.  

Kann ich während des Studiums auch ins Ausland gehen?

Auslandsaufenthalte sind erwünscht und sinnvoll, sowohl für ein Praktikumssemester als auch für ein Semester Studium. Eine Partnerhochschule befindet sich in der Schweiz. Des Weiteren sind wir zur Zeit dabei, Kontakte mit Universitäten weltweit zu knüpfen - was allerdings nicht ganz einfach ist, da der Studiengang in dieser Form noch relativ selten ist. Für Studierende der Wirtschaftspsychologie bestehen aber durchaus Möglichkeiten, über das International Office der Hochschule an weiteren Partnerhochschulen zu studieren. Wenn Sie ins Ausland wollen, sollten Sie das frühzeitig mit dem/der Studiengangskoordinator/-in, dem International Office bzw. dem/der Praxissemesterbeauftragten besprechen.  

Gibt es in Wernigerode oder Umgebung Möglichkeiten, berufsbezogen als Werkstudent o.ä. parallel zum Studium zu arbeiten?

Vor dem 3. Semester wird dies etwas schwierig sein, da Ihnen noch das entsprechende Wissen fehlt. Allerdings haben auch Zweitsemester schon Auftragsarbeiten unter Betreuung durchgeführt, bspw. Fragebogen entwickelt, Interviews durchgeführt o.ä. Mit entsprechender Vorerfahrung arbeiteten Studierende auch schon als Trainer. In höheren Semestern sind Arbeiten als Werkstudent möglich. Größere Unternehmen sind bspw. Siemens in Braunschweig, Blaupunkt/Bosch in Hildesheim, Nemak GmbH und VEM motors GmbH in Wernigerode.  

Nach dem Studium

Wie sieht es mit einem weiterführenden Masterstudiengang für Wirtschafts­psychologen aus?

Es kann ein konsekutiver Masterstudiengang Konsumentenpsychologie und Marktforschung (M. Sc.)  als Vollzeitstudiengang im Umfang von drei Semestern angeschlossen werden. Dieser bietet sich in der Regel für die Absolventen an, die im Rahmen ihres Bachelorstudiums die Richtung „Markt und Konsum“ vertieft haben. Er ergänzt die Inhalte des Bachelorstudiums um aktuelle Anwendungsfelder wie sensorische Produktforschung oder Dienstleistungsmarktforschung. Ergänzend werden Schlüsselkompetenzen, wie z. B. psychologische Verhandlungsführung oder der Umgang mit Entscheidungssituationen bzw. komplexen Problemen, vermittelt.

Als Vollzeitstudiengang kann auch der Masterstudiengang Business Consulting (M.A.) an der Hochschule Harz studiert werden, der das für Wirtschaftspsychologen wichtige Feld der Beratung erschließt und die notwendigen Kompetenzen vermittelt, um in die Beratungsbranche einzusteigen. Schließlich stehen einem Wirtschaftspsychologen mit dem Abschluss "Bachelor of Science" viele Masterprogramme an anderen Fachhochschulen und Universitäten offen.    

In welchen Bereichen arbeiten Wirtschaftspsychologen nach Abschluss ihres Studiums?

Informationen zu den Berufsfeldern, in denen Wirtschaftspsychologen tätig sind, finden Sie unter dem Punkt Berufliche Zukunft. 

Was ist der EuroPsy?

Der EuroPsy enthält eine Reihe von Standards für die Bildung und Ausbildung von Psychologen, die von den Mitgliedern der EFPA (European Federation of Psychologists Associations) vereinbart wurden und dafür sorgen sollen, dass ein bestimmtes Qualitäts- und Anforderungsniveau für Psychologen aufrechterhalten wird. Das darauf basierende Europäische Zertifikat in Psychologie (EuroPsy) kann Einzelpersonen verliehen werden, wenn ihre individuellen Studienverläufe und die anschließende praktische Erfahrung den Kriterien des EuroPsy entsprechen.  

Was hat der BDP mit dem EuroPsy zu tun?

Der BDP (Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V.) bildet zusammen mit der DGPs (Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V) die Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen, die sich gemeinsam um Belange der Psychologie in Deutschland kümmern. Eines ihrer Vorhaben ist die Einführung des EuroPsy in Deutschland.  

Warum wehren sich Hochschulen dagegen, dass der BDP sie nicht „anerkennt“?

Im Sommer 2008 hat der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) in der Verbandszeitschrift „report psychologie“ in Frage gestellt, ob Wirtschaftspsychologie und andere Kombinationsstudiengänge denn „Psychologie“ seien (Knoch & Lang, 2008). Man spricht von „neuen kreativen Studien- und Berufsprofilen“ … mit „ potenziellen Risiken“, deren „Chancen noch nicht eingeschätzt werden können“ – obwohl es Veröffentlichungen darüber und genügend Ansprechpartner, die auch Mitglieder im BDP sind oder waren und die man hätte fragen können, gibt. Unter der expliziten Überschrift „Akkreditierung und Anerkennung der Programme“ (S 350) schreibt der BDP: „Der BDP greift daher die Aufgabe auf, Listen mit anerkennungsfähigen und mit nicht als Hauptfachstudium der Psychologie im Sinne des EuroPsy anerkannten Studiengängen vorzulegen.“ Resultat ist eine Positivliste und eine ursprünglich „Negativliste“ genannte Liste der „nicht anerkannten“ Studiengänge – ohne die Kriterien, nach denen diese Zuordnung gemacht wurde, bekannt zu geben.

Kann der BDP „Studiengänge anerkennen“ oder „definieren, was Psychologie ist“? Und wieso gibt es die seltsamen Listen mit dem Titel „Anerkannte bzw. Nicht anerkannte Studiengänge“?

Nein, der BDP kann weder das eine noch das andere, denn er ist ein privater Verband. Er kann nur für sich selbst entscheiden, wen er als Mitglied zulässt oder nicht – wobei die Mitgliedschaft im BDP ebenfalls eine Privatangelegenheit ist und keine Auswirkungen auf die Berufsausübung hat. Der BDP hat nur in seinen Veröffentlichungen immer wieder versucht – und versucht es weiterhin – den Anschein zu erwecken, dass er das könne. So hat etwa die Pressemitteilung Nr. 03/09 vom 9. April 2009 zur Klage einer betroffenen Hochschule gegen die Listen des BDP die sehr irreführende Überschrift: „Neue Bachelor- und Masterstudiengänge: Der BDP darf weiterhin definieren, was ein Psychologe ist“. Bei genauerer Lektüre zeigt sich, dass es eigentlich nur darum geht, dass der BDP bestimmen darf, wer bei ihm Mitglied wird und es gar kein Urteil gab, sondern die Klage zurückgezogen wurde. In der Sitzung des Nationalen Anerkennungskomitees zum EuroPsy am 16.11.2009 hat der BDP zugestanden, dass es bei den Listen, die er unter dem irreführenden Titel „Anerkannte bzw. Nicht anerkannte Studiengänge“ sowohl in Report Psychologie als auch im Internet veröffentlicht hatte, ausschließlich um die Frage geht, ob eine Person mit dem aufgeführten Studienabschluss Mitglied des BDP werden kann oder nicht. Die Listen entstanden aufgrund interner Kriterien, die nichts mit dem EuroPsy zu tun haben – obwohl sie nach außen so dargestellt wurden, als sei dies der Fall – und immer noch mißverständlich dargestellt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs), im Nationalen Anerkennungskomitee engagiert für eine fundierte und wissenschaftlich orientierte Festlegung der Kriterien zur Anerkennung zum EuroPsy, hatte sich schon vorher von den „Listen“ des BDP distanziert und erreicht, dass die Darstellung, sie seien in Zusammenarbeit mit der DGPs entstanden, im Artikel so nicht mehr steht. (Interessanterweise ist in dem Artikel, der im Internet steht, nicht kenntlich gemacht, welche Passagen nachträglich geändert wurden – eine unübliche und unschöne Vorgehensweise.)

Nach welchen Kriterien erfolgt denn nun die Anerkennung zum EuroPsy?

Die Kriterien des EuroPsy sind relativ weit gefasst. Sie erlauben es, psychologische Fächer auch mit anderen Fächern zu kombinieren. Es gibt derzeit keine Prozentzahlen, anhand derer die Zusammensetzung der Fächer und die Verteilung der Leistungsnachweise eindeutig festgelegt wäre. Im Gegenteil, in der Beschreibung des Curriculuminhalts wird von „normalerweise“ und „kann“ gesprochen. Die exakten Vergabekriterien sollen auf der nächsten Sitzung des Presidential Councils europaweit diskutiert und präzisiert werden. Dabei ist sicherlich der großen Varianz im europäischen Raum Rechnung zu tragen. Es kann nicht sinnvoll sein kann, dass bspw. in Deutschland andere Kriterien angelegt werden als in Spanien oder England. Es existieren Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) für die Einrichtung und Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen (DGPs, 2005). Im Schreiben der Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen ((BDP und DGPs) vom 20.3.2008 nennt die Präsidentin des BDP persönlich ganz klar den Bachelor und Master of Science als Voraussetzung für den Erwerb des EuroPsy-Zertifikats. Allerdings tauchen in der Positivliste des BDP neben vielen Studiengängen mit dem Abschluss B.Sc. auch Studiengänge mit dem Abschluss "Master of Arts" auf. Demgegenüber sind auf der Liste der „nicht anerkannten“ Wirtschaftspsychologie-Studiengänge mehrere Hochschulen aufgeführt, die mit einem Bachelor oder Master of Science abschließen. Man fragt sich, wieso der BDP hier die von ihm mitgetragenen und explizit von seiner Präsidentin genannten Forderungen nicht einhält.  

Brauche ich als Wirtschaftspsychologe/in die Anerkennung zum EuroPsy?

Der Studienabschluss in einem akkreditierten Studiengang einer Hochschule ist der Nachweis, dass man seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat. Derzeit ist kein Fall bekannt, bei dem ein Arbeitgeber für Wirtschaftspsychologen/innen (FH) den EuroPsy in seiner Entscheidung berücksichtigt hätte. Der Abschluss als Wirtschaftspsychologe (FH) wird in der Wirtschaft problemlos akzeptiert. Es geht beim Vorgehen des BDP (ausführliche Schilderung in Stäudel, 2009) momentan wohl eher um ständepolitische Interessen, eine Vermutung, die auch dadurch gestützt wird, dass der BDP trotz des offenen Briefes der GWPs bislang keine inhaltliche Diskussion mit den Vertretern der Fachhochschulen suchte.   Wohin wird sich die Wirtschaftspsychologie entwickeln? Die Diskussion darum, was genau die Inhalte eines wirtschaftspsychologischen Studiums sein sollten, ist durch die Auseinandersetzung mit dem BDP intensiviert worden. Die Frage ist, ob sich Wirtschaftspsychologen eher als Psychologen verstehen, die psychologisches Know-how in die Wirtschaft bringen, oder als Schnittstellenwissenschaftler, die in einem hybriden Studiengang psychologische und wirtschaftswissenschaftliche Denkweisen zu etwas Neuem vereinen (Reinhardt, 2009).

Literatur:

European Federation of Psychologists Associations (ohne Datum). EuroPsy - Europäisches Zertifikat in Psychologie – Anhänge. www.europsy.de/dokumente/EuroPsy-Inhalt_deutsch.pdf (Abruf 12.02.2012)

Föderation Deutscher Psychologenvereinigungen (2008). Europäisches Zertifikat in Psychologie (EuroPsy) in der Erprobungsphase – Anträge werden angenommen. www.europsy.de/dokumente/aufruf.pdf (Abruf 20.6.2008)

Deutsche Gesellschaft für Psychologie (2005).Empfehlungen der DGPs zur Einrichtung von Bachelor- und Masterstudiengängen. www.dgps.de/studium/abschluesse/zielsetzungen.php (Abruf 03.11.08)

Klauk, B. & Stäudel, T. (Hrsg.) (2007). Studienführer Wirtschaftspsychologie (Business Psychology). Lengerich: Pabst Science Publishers.

Knoch, M. & Lang, F. (2008). Qualifikation und Berufschancen. Report Psychologie, 7-8, S 349 – 351.

Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (2009). Pressemitteilung Nr. 03/09 des BDP vom 9. April 2009; www.bdp-verband.de/bdp/presse/2009/03_urteil.html (Abruf 11.05.09)

Reinhardt, R. (2009). Quo Vadis „Wirtschaftspsychologie“? Ein Studienfach zwischen berufsständischer Besitzstandswahrung und marktorientierter Transdisziplinarität. Vortrag gehalten auf der 15. Jahrestagung der „Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsychologie“ (GWPs). Ludwigshafen.

Stäudel, T & Günther, U. (2004). Die FH-Studiengänge Wirtschaftspsychologie haben sich bewährt. Wirtschaftspsychologie aktuell, 4, S 60 - 65.

Stäudel, T. (2009).Wirtschaftspsychologie an Fachhochschulen - Überblick, Entwicklungen, Probleme. In G. Raab. & A. Unger (Hrsg.). Der Mensch im Mittelpunkt wirtschaftlichen Handelns. (S 173 – 179). Lengerich: Pabst Science Publisher.      

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