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Hochschule Harz mit vielfältigen Beiträgen auf der NWK 2024 in Mittweida vertreten

Die IT-Sicherheit in Unternehmen erhöhen, digitalen Stress im Alltag abbauen, Klimaschutz an Hochschulen fördern und Virtual Reality in der Lehre nutzen – die Themen, mit denen sich Forschende der Hochschule Harz an der diesjährigen Nachwuchswissenschaftler:innenkonferenz (NWK) im sächsischen Mittweida beteiligt haben, waren äußerst vielfältig. Zahlreiche positive Eindrücke und neue Erfahrungen nahmen die Projektmitarbeitenden Christin Rothe und Marc Dannemann sowie der angehende Promovend Richard May von der Veranstaltung mit.

Über den Tellerrand hinausschauen

Für Marc Dannemann, der sich im Projektteam von DigiLehR an der Hochschule Harz mit den Möglichkeiten des digitalen Lehrens und Lernens in erweiterten Realitäten beschäftigt, war die Teilnahme an der Tagung mit einer Premiere verbunden. „Für mich war die NWK 2024 die erste Konferenz, an der ich als Alleinautor ein Paper beitragen und vorstellen konnte“, freut er sich. In seinem Vortrag „Lehren und Lernen von Mediengestaltung mit Virtual Reality“ berichtete er aus dem Forschungsprojekt und beschäftigte sich ganz explizit mit der Frage, unter welchen Voraussetzungen die VR-Technologie als Werkzeug in der Lehre von audiovisuellen Gestaltungskompetenzen genutzt werden kann. „Das entwickelte VR-Szenario wurde und wird aktuell mit Studierenden der Medieninformatik erprobt und qualitativ sowie quantitativ evaluiert“, erklärt Marc Dannemann.

Die Konferenz in Mittweida habe er als sehr gut organisiert wahrgenommen sowie „als eine spannende Möglichkeit, sich interdisziplinär mit teils fachfremdem Publikum zu vernetzen“. Die durch das breit aufgestellte Format vermittelte und in der Willkommens-Session formulierte Botschaft „über den Tellerrand hinauszuschauen“ habe er als Einladung verstanden, Themen abseits der eigenen Forschungsinteressen aufzunehmen. „Ich bin davon überzeugt, dass sich aus den Gesprächen im Nachgang noch die ein oder andere spannende Synergie ergeben kann.“

Verständliche Aufbereitung fachspezifischer Inhalte

„Die NWK hat wieder eine gute Plattform für den offenen Austausch mit anderen interessierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, vor allem angehenden Promovenden, geschaffen“, resümiert auch Richard May, der am Promotionszentrum Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologien (IWIT) der Hochschule Harz an seiner Doktorarbeit schreibt. Thematisch sei die Tagung sehr breit aufgestellt gewesen, was er als Bereicherung empfunden habe. So habe er spannende Themen verfolgen können, die nicht in sein Fachgebiet fallen. „Auch als Vortragender hatte man die Herausforderung, das eigene meist doch eher fachspezifische Thema möglichst verständlich und interessant zu beschreiben“, sagt er.

In seinem Beitrag beschäftigte er sich gemeinsam mit Co-Autor Christian Biermann (baldiger Promovend am Promotionszentrum IWIT) mit der Frage, wie Softwaresysteme, die Unternehmen zur Abbildung ihrer Prozesse - und damit zur Planung, Steuerung und Überwachung ihrer Ressourcen - nutzen, trotz hoher Anpassungsfähigkeit möglichst sicher vor Cyberangriffen gestaltet werden können. Zudem war er mit einem Posterbeitrag vertreten, in dem er neuestes Erkenntnisse aus der gemeinsamen Arbeit mit Xenia Marlene Zerweck (Master Data Science) vorstellte. Beide untersuchten mehr als 250 durch Anwendungskonfigurationen ausgelöste Sicherheits-Schwachstellen und wiesen nach, wie schwerwiegend und langjährig die Auswirkungen auf die betroffenen Systeme sein können.

Vernetzung als wichtiger Faktor

Ebenfalls auf der NWK präsent war Christin Rothe, die im Projekt GLEIHHA an der Hochschule Harz einen Leitfaden zur Unterstützung von Gründungsaktivitäten erarbeitet. Auf der NWK war sie jedoch mit einem anderen Schwerpunkt vertreten. Die ehemalige Studentin der Wirtschaftspsychologie hat ihr entwickeltes Trainingskonzept zur Förderung der digitalen Balance im Alltag vorgestellt. Erarbeitet hat sie es im Zuge ihrer Abschlussarbeit ihres berufsbegleitenden Masterstudium im Bereich Erwachsenenbildung an der Otto-von-Guericke-Universität, die Grundlagen bildete jedoch ihr Studium an der Hochschule Harz. „Ich habe als Bachelorstudentin während der Berufsfeldorientierungen im Bereich Personalentwicklung meine Leidenschaft für die Trainingskonzeption und -durchführung entdeckt. Das hat mich so sehr geprägt, dass ich später sogar mehrere Jahre die Lehrveranstaltung Trainingskompetenz am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften übernommen habe“, erzählt sie.

Mit ihrem alltagsnahen Thema habe sie auf der NWK einen Nerv treffen und durch Gespräche viele neue Kontakte knüpfen können. „Die Möglichkeit, sich mit anderen Forschenden sowie generell interessierten und aufgeschlossenen Menschen zu vernetzen, ist sehr viel Wert. Ich nehme das als äußerst positive und bereichernde Erfahrung mit“, erklärt Christin Rothe. Nun möchte sie an ihrer wissenschaftlichen Karriere weiterarbeiten. Sie strebt eine Promotion an.

Auch das Projektteam vom KlimaPlanReal hat die NWK 2024 als Plattform genutzt. Persönlich konnten Bea Pfitzner, Anja Klinner, Prof. Dr. Andrea Heilmann und Prof. Dr. Philipp Schaller zwar nicht anwesend sein, dennoch konnten sie einen Beitrag im Tagungsband beisteuern. In diesem haben sie die Arbeit des Klimarats sowie die daraus entwickelten Maßnahmen vorgestellt, die die Hochschule Harz auf dem bereits eingeschlagenen Weg zur Klimaneutralität unterstützen sollen.

Tagungsband zum Downloaden

Knapp 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 22 Hochschulen und Universitäten aus ganz Deutschland sind laut Pressemitteilung der Hochschule Mittweida nach Sachsen gereist, um ihre Ergebnisse und Ansätze vorzustellen, angewandte Forschung zu erleben und sich zu vernetzen. Mehr als 150 Autorinnen und Autoren hatten zuvor wissenschaftliche Beiträgen eingereicht, von denen die besten zur Konferenz nach Mittweida eingeladen wurden. Alle angenommenen Beiträge zur NWK 2024 sind im digital zugänglichen Tagungsband enthalten.

Zur Delegation der Hochschule Harz, die die NWK im vergangenen Jahr organisiert hat, gehörten ebenso Prof. Dr. Frieder Stolzenburg, Prorektor für Forschung und Chancengleichheit, Research Funding Manager Christian Reinboth sowie der Transferbeauftragte Thomas Lohr. Bereits im kommenden Jahr wird die Nachwuchswissenschaftler:innenkonferenz wieder nach Sachsen-Anhalt zurückkehren. Am 19. und 20. Juni 2025 richtet die Hochschule Merseburg, die auch die erste Auflage organisierte, die Tagung aus.

 


Text: Karoline Klimek
Fotos: Raphaela Reitenberger (1), Jacob Golde/Hochschule Mittweida (2)