Rektoratsvilla der Hochschule Harz ab 1991

Nachdem die letzten Feriengäste im Januar 1990 die Villa verlassen hatten, wurde das Ferienheim zunächst durch eine Art Notdienst einiger Mitarbeiter gesichert. Zwei Lehrkräfte der Agrar-Ingenieurschule, für die auf dem Gelände des heutigen Campus bereits gebaut worden war, entwickelten Pläne für die Gründung einer Fachhochschule. Vorgesehen waren die Fachbereiche Agrarwissenschaft, Forstwirtschaft, Umwelttechnik, Wirtschaftswissenschaft und Automatisierung. 

Die Hochschulkontrollkommission der Bundesrepublik Deutschland, die alle höheren Bildungseinrichtungen Sachsen-Anhalts bewertete, bestätigte nur die Bereiche Wirtschaftswissenschaften sowie Automatisierung und Informatik.

Auf dieser Grundlage wurde 1991 die damalige Fachhochschule Harz gegründet.

Die heutige Rektoratsvilla wurde behutsam für ihre neue Funktion umgestaltet. Überlieferte historische Einzel- und Einbaumöbel wurden bewahrt. Das berühmte Marmorbad war bei der Übernahme des Gebäudes 1990 mit Sperrholzplatten verkleidet vorgefunden worden. Vielleicht betrachteten die Funktionäre des FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) das Bad als kapitalistisch-dekadent. Die von der Verkleidung verursachten Schäden und der defekte Fußboden wurden im Auftrag der Hochschule von der Steinmetzfirma Zeising saniert.