Die Berechtigung der Fragestellung folgt daraus, dass der Anteil von sog. Veranstalterreisen im deutschen Touristikmarkt 2020 bei 39% liegt, während der Anteil der Buchungen, welcher direkt bei den touristischen Leistungsträgern erfolgt, bereits bei 48% liegt (GFK Mobilitätsmonitor).
Die dargestellte Ausgangssituation ist das Ergebnis der zunehmenden Durchdringung des Internets im Hinblick auf nahezu alle Lebensbereiche, im Jahr 2021 verfügen 89% der deutschen Bevölkerung über einen Internetzugang (VIR Daten & Fakten, 2021). Diese Technologie erleichtert den Zugang der Kunden zu touristischen Produkten und ermöglicht die Zusammenstellung einer individuellen Reise und damit den Verzicht der einer Pauschalreise in einem gewissen Rahmen immer inhärenten Standardelemente, welche nicht für alle Kunden wirklich relevant sind. Auch das Image des Pauschalen stört nicht wenige Kunden, viele entscheiden sich bewusst gegen den Mainstream.
Dennoch ist festzustellen, dass die Pauschalreise mit vielen Vorteilen punkten kann, die wichtigsten werden hier kurz dargestellt:
Letztlich liegt die Auswahlentscheidung hinsichtlich der Reiseform immer bei den Kunden. Diese entscheiden durchaus situativ unterschiedlich, anders ausgedrückt: Kunden reisen nicht immer nur als Pauschal- oder Individualreisende.
Entscheidend für die Ausgangsfrage ist jedoch, dass die gute alte Pauschalreise bis in die heutige Zeit viele Attribute aufweist, welche diese Reiseform nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch inhaltlich hoch interessant für eine Vielzahl Kunden escheinen lässt. Und natürlich kann auch diese Reiseform online gebucht werden und in der Vermarktung können alle wesentlichen Aspekte des Online-Marketings genutzt werden.
Aus meiner Sicht ist es daher keine Frage, dass die Pauschalreise weiterhin eine gute Perspektive hat und damit natürlich eine Zukunft.
Prof. Dr. Volker Böttcher
Autor/Autorin:
Prof. Dr. Volker Böttcher
Fotograf/Fotografin:
Janine Hagemann