Meine Art der Lehre
Die Lehre ist in theoretische und praktische Fragestellungen und Aufgaben gegliedert. Die Theorie bildet den Sockel für die praktische Umsetzung. In meinen Fächern sind alle Prüfungsleistungen praktische Abgaben (Hausarbeiten, Referate), denn in der Gestaltung zählt das Werk. Und am Werk erkennt man, wie viel Energie, Kenntnisse und Herzblut in eine Aufgabe gesetzt wurde.
Mir liegt besonders die persönliche Entwicklung der Studierenden am Herzen, entsprechend ihrer individuellen Interessen und Schwerpunkte. Jede Aufgabe wird anders gelöst, und jeder Lösungsansatz hat seine Berechtigung, so lange er gut konzipiert, konsequent umgesetzt und kundig argumentiert wird. Diese Vielfalt erweitert den Horizont und lässt mich auch von Studierenden viel lernen.
Die Fächer Fototechnik und Audiotechnik (AVG 1) bilden die Voraussetzung für das filmische Erzählen (AVG 2, Filmtechnik, Filmschnitt) im zweiten Semester. Alle vier Gewerke fügen sich mit anderen gestalterischen und programmiertechnischen Fächern zu dem umfassenden Gebiet multimedialen Erzählens, so wie es im Internet und multimedialen Projekten entscheidend ist. Dabei überlappen lineare Erzählformen (Film, Hörstücke) mit non-linearen, interaktiven Formen des Spiels oder der spielerischen Exploration von Inhalten. Somit kommt dem Storytelling in allen Projekten eine zentrale Bedeutung zu, denn nur, wenn Inhalte sinnvoll strukturiert erzählt werden, informieren und begeistern sie die Betrachter:innen und Nutzer:innen. Und auf diese Zielgruppen fokussiert sich der gesamte Schaffensprozess in der angewandten Mediengestaltung.
Die Projektarbeit ist in der digitalen, multimedialen Arbeit entscheidend. Daher lege ich besonders viel Wert auf intensive und offene Kommunikation gemeinsamer Arbeitsprozesse. Dazu gehört eine kritische Kultur der Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der Kommilitonen ebenso, wie das intensive Studium der empfohlenen Literatur und historischen Werken z.B. der Filmgeschichte.
Am Ende eines Semesters erhalten die Studierenden Noten für ihre Prüfungsleistungen. Diese Noten mögen vordergründig für ein erfolgreiches Studium entscheidend sein. Doch zählt für zukünftige Arbeitgeber und in allen Arbeitsprozessen einzig die Qualität des Werkes, die Umsetzung einer Aufgabe sowie die Motivation und Fähigkeit sich als interdisziplinärer Teamplayer einzubringen. Individuelle Qualifikation ist wichtig, entscheidend aber ist die gemeinsame Verantwortung für das Projektergebnis. Darauf bereitet meine Lehre vor sowie das Studium der Medieninformatik und "Medien- und Spielkonzeption (M.A.)" an der Hochschule Harz insgesamt.
10 RULES FOR STUDENTS AND TEACHERS
FROM JOHN CAGE
Rule 1: Find a place you trust, and then, try trusting it for awhile.
Rule 2: (General Duties as a student) Pull everything out of your teacher. Pull everything out of your fellow students.
Rule 3: (General Duties as a Teacher) Pull everything out of your students.
Rule 4: Consider everything an experiment.
Rule 5: Be Self Disciplined. This means finding someone wise or smart and choosing to follow them. To be disciplined is to follow in a good way. To be self disciplined is to follow in a better way.
Rule 6: Follow the leader. Nothing is a mistake. There is no win and no fail. There is only make.
Rule 7: The only rule is work. If you work it will lead to something. It is the people who do all the work all the time who eventually catch onto things. You can fool the fans - but not the players.
Rule 8: Do not try to create and analyze at the time. They are different processes.
Rule 9: Be happy whenever you can manage it. Enjoy yourself. It is lighter than you think.
Rule 10: We are breaking all the rules, even our own rules and how do we do that? By leaving plenty of room for "x" qualities.
Helpful Hints:
- Always Be Around. Come or go to everything.
- Always go to classes.
- Read everything you can get your hands on.
- Look at movies carefully and often.
- SAVE EVERYTHING. It may come in handy later.
(Source: MERCE CUNNINGHAM STUDIO, 55 BETHUNE STREET, NYC NY 10014)
Meine Lehrveranstaltungen im Bachelorstudium Medieninformatik B.Sc.
AVG I – Audiovisuelle Gestaltung 1, 1. Semester (Audiotechnik)
- Verständnis der ästhetischen und technischen Voraussetzungen zur Herstellung und Gestaltung digitaler Audiowerke. Kenntnis gängiger Aufnahmegeräte, Mikrofone und deren Aufnahmetechnik. Bearbeitung der Aufnahmen im Schnitt (Editing). Bearbeitung mit der Software DaVinci Resolve / Fairlight. Herstellung eigener Regiearbeiten: Interview, Reportage oder kurze Spielformen.
AVG II – Audiovisuelle Gestaltung 2, 2. Semester (Filmtechnik)
- Technische und gestalterische Kenntnisse der Herstellung des digitalen Films. Storytelling und lineare Dramaturgie; Beurteilung der Gewerke und Gestaltungstechniken des Films. Story entwickeln, Exposé schreiben, Dialogfassung herstellen, Storyboard zeichnen. Umgang mit Kamera, Stativ, Tonequipment, Kunst- und Tageslicht. Intensive Gruppenarbeit. Erzählen mit filmtechnischen Mitteln, Regie führen (dokumentarisch, fiktional) bei einem digitalen Kurzspielfilm.
AVG II – Audiovisuelle Gestaltung 2, 2. Semester (Filmschnitt)
- Nachbearbeitung des digitalen Filmbildes, Schnitt und Grundlagen des Editings, Schnitttechniken (Montageprinzipien), Vertonung. Nachbearbeitung von Bild und Ton mit der Software DaVinci Resolve. Anwenden von Sprach-, Geräusch- und Musikschnitt. Fähigkeit zur Abgrenzung der einzelnen Projektschritte und Abschätzung der Aufwände. Anwendung dramaturgischer Regeln im zeitbasierten Erzählen. Gestaltung eines eigenen digitalen Filmprojekts.
Postproduktion, 3. Semester
- Gestaltung und Techniken der Nachbearbeitung und Compositing des digitalen Bewegtbildes. Grundlagen und Verfahren von VFX mit Adobe AfterEffects. Dramaturgie und Regie in Compositing-Produktionen. Anwendung der Composite-Techniken aus Photoshop und Illustrator auf den linear erzählenden Film. Regeln der Blickführung und der virtuellen Kameraführung im Composite-Prozess. Herstellung eines eigenen animierten Kurzfilms.
Kreativer Prozess, Unit Projektmanagement, 4. Semester
- Umgang mit Methoden und Werkzeugen des Projektmanagement. Einsatz dieser Werkzeuge in Projekten, die kreative Prozesse betreffen sowie IT-Projekte und Formen des Qualitätsmanagements umfassen. Analyse von Projektprozessen, Anwendung von Werkzeugen zur Projektsteuerung im Bereich Personalmanagement, Zeitmanagement und den Umgang mit Finanzmitteln. Analysemethoden, Steuerung von Gruppenprozessen, Gruppenmanagement und Anwendung von Qualitätsmanagementprozessen auf die eigene Arbeit und die einer Gruppe.
Jahresprojekt, 5. und 6. Semester
- Die zweisemestrigen Projektarbeiten bilden den entscheidenden Abschluss eines team- und projektorientierten Studiums. Wir Dozenten haben großes Interesse den Studierenden in diesen zwölf Monaten Aufgaben aus Forschung, Industrie und Dienstleistungswirtschaft anzubieten – im besten Fall im direkten Auftrag. Hier finden Sie eine Auswahl von Semesterprojekten der letzten Jahre.
Betreuung von Abschlussarbeiten
- Abschlussarbeiten entstehen häufig auch in Kooperation mit Firmen u.a. mit: Audi AG, Ingolstadt / Enteractive GmbH, Hamburg / Filmakademie Baden-Württemberg, Ludwigsburg / Galileo Big Pictures, München / mediacs AG, Potsdam / Otto GmbH & Co KG, Hamburg / Plazamedia GmbH, München / rtt AG, München / VW, Wolfsburg et al.
- Hier finden Sie eine Auswahl der von mir betreuten Abschlussarbeiten.
Meine Angebote im Bereich der Berufsfeldorientierungen "Gestaltung der Medien" im Studiengang Medieninformatik B.Sc.
Keying
- Herstellung eines Kurzfilms im Format 4K / Full-HD mit den Techniken des Chroma- oder Luma-Keyings. Arbeiten im Studiobetrieb mit Kunst- und Tageslicht. Blickführung, Regie und Regeln beim Erzählen im Compositing. Kompetenter Umgang mit allen technischen Geräten im Workflow der digitalen Filmherstellung im Studio (Greenscreen, Bluescreen) und der Software (DaVinci Resolve, Adobe AfterEffects et al.). Kompetenz in der filmischen Erzählung, im Look & Feel eines Films mit Composite-Technik.
Sound Design
- Beurteilung von filmischen Aufgabenstellungen, Abschätzung von Aufwand, Personal- und Zeitfaktoren. Umsetzung unterschiedlicher filmisch-akustisch, musikalischer Aufgabenstellungen und Genres. Arbeiten im Tonstudio, akustische Blickführung (Sound Branding), Regie und Regeln filmischen Erzählens mit musikalisch-akustischen Mitteln für TV und Internet. Kompetenter Umgang mit allen technischen Geräten im Workfow der digitalen Audioherstellung und Audiosoftware (DaVinci Resolve, Logic). Regie bei der Herstellung von akustischen Designs für den Film, filmische oder akustische Formate, Sicherheit im Umgang mit Ton, Musik und Raum. Kompetenz in der Erzählung mit akustisch-musikalischen Mitteln, im akustischen Look & Feel in 2.0 oder 5.1.
Motion Capture (Gestaltung)
- Beurteilung von filmischen und animationstechnischen Aufgabenstellungen; Abschätzung von Aufwand, Personal- und Zeitfaktoren. Umsetzung unterschiedlicher filmisch-bildnerischer Aufgabenstellungen und Genres im Bereich des Motion Capture, der Animation. Blickführung, Regie und Regeln filmischen Erzählens im Prozess der Umsetzung von Motion Capture für Filme, Animationsfilme und Spiele. Kompetenter Umgang mit allen technischen Geräten im Workfow der digitalen Filmherstellung im Bereich Motion Capture und der Software, um die Animation auf 3D-Software (Autodesk Motionbuilder, Autodesk Maya) zu übertragen. Herstellung eines Kurzfilms mit Motion Capture.
Ausgewählte Themen des e-Learning (Gestaltung)
- Beurteilung von Filmen als Lehrmittel. Abschätzung von Aufwand, Personal- und Zeitfaktoren; Umsetzung unterschiedlicher flmischer Aufgabenstellungen im Rahmen des eLearning. Arbeiten im Studiobetrieb und on-location mit vorhandenem Licht (Available Light) sowie zusätzlichem Licht. Blickführung, Regie und Regeln filmischen Erzählens im Prozess der Vermittlung von Lerninhalten für Computer und Internet. Kompetenter Umgang mit gängigen technischen Geräten im Workfow der digitalen Filmherstellung und Software zur Nachbearbeitung. Mediendidaktische Kompetenz in der Vermittlung von Wissen innerhalb der filmischen Erzählung und in der Anpassung des Look & Feel an die redaktionelle Umgebung.
Meine Lehrveranstaltungen im Masterstudium Medien- und Spielekonzeption M.A.
Medientheorie
- Die Studierenden erlernen in diesem Fach die Grundlagen eines wissenschaftlichen Mediendiskurses. Anhand von Medienbeispielen und wissenschaftlicher Literatur analysieren sie Fragestellungen in Bezug auf Struktur, Funktion, Logik und Erzählweise digitaler Medien. Sie erlernen Kenntnisse von Bauformen, Intention rhetorischer Techniken medialer und massenmedialer Wirkung und erkennen Medien im Kontext ihrer historischen und gesellschaftspolitischen Situation. Sie sind in der Lage, digitale Medien kritisch zu hinterfragen und deren Wirkungsabsichten zu diskutieren.
Storytelling, Dramaturgie, Rhetorik (Spezialisierung)
- Storytelling, Narration, Mediengeschichte in linearen, wie nicht linearen Medien. Intention einer Erzählung, dramaturgische Struktur und Rhetorik ihrer Bauformen. Vor-, Gleich- und Nachzeitigkeit (Sukzession) der Inhalte, besonders Informationsteilung zur gesteuerten Vermittlung von Inhalten. Stoffentwicklung mittels Konzeptskizze, Exposé, Treatment, Drehbuch und Storyboard. Analyse von linearen Signalen in non-linearen Umgebungen.
Praxisprojekt
- Planung und Durchführung eines praktischen Projekts; Identifikation eines geeigneten Projektpartners; Kommunikation der Projektziele; Identifikation und Anwendung geeigneter Methoden, Techniken und gestalterischer Ansätze zur Umsetzung eines Prototypen; Umsetzung des/der Prototypen.
Theorieprojekt
- Formulierung eines Projektziels; gezielte Anwendung einer Präsentationsform für die Vermittlung eines Themas; Aufbereitung der Inhalte des Projektthemas für eine Präsentation unter Verwendung wissenschaftlicher Methoden und gestalterischer Paradigmen; Formulierung von Kriterien zur Überprüfung aller Phasen des Projektmanagements.
Spezialisierung Digitaler Film
- Beurteilung von filmischen Aufgabenstellungen, Abschätzung von Aufwand, Personal- und Zeitfaktoren. Umsetzung unterschiedlicher filmisch-bildnerischer Aufgabenstellungen und Genres. Arbeiten im Studiobetrieb und on-location mit vorhandenem sowie zusätzlichem Licht. Blickführung, Regie und Regeln filmischen Erzählens im TV und Internet. Kompetenter Umgang mit allen technischen Geräten im Workfow der digitalen Filmherstellung mit 4K-Kamera, Stativen, Figrig, Dolly, Grip, Lichttechnik (Kunst- und Tageslicht), Audiotechnik und Software zur Nachbearbeitung. Herstellung digitaler Filmformate im Kundenauftrag, Regie bei der Herstellung von Film, Sicherheit im Umgang mit Kamera, Ton und Licht. Kompetenz in der flmischen Erzählung, im Look & Feel.
Betreuung von Abschlussarbeiten
- Abschlussarbeiten im Master of Arts haben zumeist einen hohen gestalterischen und praktischen Anteil, wissenschaftliche Ansätze stehen eher im Hintergrund. Eine andere, individuelle Gewichtung kann aber gewünscht sein, hier folgen wir gerne den Konzepten und Schwerpunkten der Studierenden.
- Hier finden Sie eine Auswahl der von mir betreuten Abschlussarbeiten.
»Bildung zu vermitteln, ist die schönste Form intellektueller Menschen-freundlichkeit.«
John Maeda