Pressemitteilungen

Neue 3D-Koordinatenmessmaschine bereichert die Lehre an der Hochschule Harz - Studierende erlernen Qualitätskontrolle auf höchstem Niveau

„Praxisnahes Lernen ist eine wesentliche Grundlage des Studiums an der Hochschule Harz. Am Fachbereich Automatisierung und Informatik in Wernigerode konnte im aktuellen Wintersemester ein neues 3D-Koordinatenmessgerät in die Ausbildung der ingenieurtechnischen und der informatikorientierten Studiengänge integriert werden“, berichtet Prof. Dr. Johann Krauser nicht ohne Stolz. Der Hochschullehrer für Physik hat die Messmaschine - die in der Industrie hauptsächlich für die Vermessung von Bauteilen im Zuge der Qualitätskontrolle eingesetzt wird - im Rahmen des Programms „Großgeräte der Länder“ beschafft. „Die bisher vorhandene Anlage war seit fast zehn Jahren im Einsatz und entsprach nicht mehr ganz dem aktuellen Stand der Technik“, verrät Laboringenieur Bernd Stackfleth und Krauser ergänzt: „Wir sind immer bemüht, Lehrinhalte genau an den Geräten und Maschinen zu vermitteln, die unsere Absolventen später in den Betrieben vorfinden. Auch die regionale Industrie profitiert, denn es werden Schulungen an der Hochschule Harz - nun an dem neuen Gerät - angeboten.“ Zwar gibt es bei einem Koordinatenmessgerät nicht annähernd so inflationäre Tendenzen in der Ausstattung wie das bei elektronischen Alltagsgeräten der Fall ist, aber auch in der automatisierten Messtechnik existiert eine stetige Weiterentwicklung.

Die neue Messmaschine, eine CONTURA G2/RDS aus dem Hause ZEISS, ist eine Scanning-Plattform der jüngsten Generation. „Sie bietet die Möglichkeit der Nutzung diverser Messkopfvarianten sowie Tasterwechsler, neu sind scannende und optische Tasterfunktionalitäten“, erklärt Stackfleth. Softwareseitig wird der Weg zu Offline-Anwendungen über CAD-Strukturen eröffnet, was eine Kernproblematik der heutigen industriellen Fertigung darstellt und die Anforderungen an ein modernes und komplexes Qualitätsmanagementsystem erfüllt. Auch der Dekan des Fachbereichs zeigt sich begeistert: „Die Messmaschine fügt sich in die vorhandene technische Infrastruktur am Fachbereich sehr gut ein und ist interdisziplinär in den Studienrichtungen Automatisierungstechnik, Mechatronik, Wirtschaftsingenieurwesen und Ingenieurinformatik einsetzbar“, so Prof. Dr. Bernhard Zimmermann.

Bereits im ersten Semester sammeln die Studierenden im Rahmen des Physikpraktikums erste Erfahrungen an der Messmaschine und haben zudem viel Spaß an der praxisnahen Arbeit. „Die angehenden Ingenieure müssen lernen, die vorhandenen Messmittel richtig einzusetzen. Dabei ist es wichtig, sich Gedanken über die Genauigkeit der Instrumente und die Bewertung der unvermeidlichen Messfehler zu machen“, erklärt Prof. Dr. Krauser. „Hier im Praktikum verfügen wir über ein Spektrum an Messgeräten, das von Messschieber und Mikrometerschraube bis zum Laserinterferometer und der Koordinatenmessmaschine reicht“, so der Experte weiter. Für die höheren Semester werden Veranstaltungen angeboten, die sich tiefergehend mit der Koordinatenmesstechnik und ihrem Einsatz in der Qualitätskontrolle befassen. In diesen Kursen lernen die Teilnehmer die verschiedenen Tastköpfe kennen, wie z. B. den optischen Tastkopf ViSCAN, der sich hervorragend für die 2D-Bildanalyse an kleinen Teilen und zur berührungslosen Messung an weichen Werkstücken eignet oder den VAST XXT, der dank seiner High-Speed-Scanningfähigkeit nahezu jede Messaufgabe ausführen kann. Dabei kommt auch die Informatik nie zu kurz, können doch mit der neuen Anlage alle Messungen schon vorab offline programmiert und der Messablauf simuliert werden, ohne dass das Werkstück vorhanden ist.

Auch in Zukunft sollen in der vorlesungsfreien Zeit Schulungen an der Koordinatenmessmaschine für die regionale Industrie angeboten werden. Schwerpunkte sind dabei bedarfsgerechte Schulungen für Mitarbeiter im Qualitätsbereich (Basis- und Aufbauschulungen) sowie die Hilfestellung bei der Qualitätssicherung durch Teilevermessung bzw. Fehlersuche an Bauteilen. Es wird auch eine Unterstützung zur beruflichen Weiterqualifizierung auf dem Gebiet der Qualitätssicherung angeboten. Anfragen hierzu beantwortet Dipl.-Ing. Bernd Stackfleth, erreichbar unter Tel. 03943 / 659 392 oder per E-Mail bstackfleth@hs-harz.de.