Bürgerbeteiligungsverfahren in der Gemeinde Lehre

Bürgerbeteiligungsverfahren in der Gemeinde Lehre

Die Gemeinde Lehre in Niedersachsen hat mit dem Fachbereich Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz ein umfangreiches Projekt durchgeführt. Eine Zufriedenheitsanalyse und eine Gewerbebefragung sollten dazu dienen, den Bedürfnissen der Bevölkerung und spezieller Zielgruppen wie Gewerbetreibenden noch stärker gerecht zu werden. Angeleitet von Prof. Dr. Sabine Elfring gingen 16 Studierende der Frage zur Zufriedenheit in dem niedersächsischen Ort nach. Die Befragung der Bürger wurde bei einem Pressetermin öffentlich vorgestellt.

Umfrage führt zu überraschenden Ergebnissen

Insgesamt 85 Prozent der befragten Lehrscherinnen und Lehrscher fühlen sich in Lehre wohl. Sowohl für den ökonomischen und ökologischen, als auch für den sozialen Bereich lassen sich überwiegend positive Befragungsergebnisse feststellen. Dies führt Bürgermeister Klaus Westphal auch auf seine betont bürgernahe Politik zurück, die darauf ausgerichtet ist, die schon guten Lebensbedingungen für die Bürgerinnen und Bürger weiter zu verbessern. Dabei verschließt die Gemeinde auch nicht die Augen vor den demographischen Veränderungen, die auch Lehre mittelfristig betreffen werden. Daher steht zukünftig die Frage im Mittelpunkt, wie jene Bürger im Ort gehalten werden können, die jetzt zur Familiengründung in den beschaulichen Ort gezogen sind.

Optimierte Verwaltungsarbeit stärkt Zufriedenheit

Welche Bedingungen muss die Gemeinde in 20 Jahren seinen Bürgerinnen und Bürgern bieten, um für den gleichen Personenkreis attraktiv zu bleiben? „Erstmals wollen wir in der Gemeinde Lehre in wissenschaftlicher Zusammenarbeit die Zufriedenheit der Einwohner ermitteln. Die Kundenzufriedenheits- und Imageanalyse soll dazu dienen, bei der verwaltungsseitigen Arbeit den Bedürfnissen der Bevölkerung und spezieller Zielgruppen wie den Gewerbetreibenden noch stärker gerecht zu werden.“, erklärt Lehres Bürgermeister Klaus Westphal. Nur, wenn die genauen Bedürfnisse klar benannt seien, könnten Verwaltung und Politik adäquat agieren und reagieren. Mithilfe der Erhebung sollen Ziele und Handlungsfelder für die weitere Verwaltungsarbeit erschlossen werden.

Umfrageergebnisse zeigen Verbesserungsmöglichkeiten 

Bei der Befragung gab es denn auch kritische Punkte, die die Bevölkerung benannte: die ärztliche Versorgung und der Öffentliche Personennahverkehr standen hier im Mittelpunkt. Kritisiert wurde auch die unzureichende Sauberkeit im Ortsbild. Immerhin 50 Prozent der Befragten sehen hier Handlungsbedarf.

Aufbauend auf den Ergebnissen wurden Handlungsempfehlungen für die Gemeinde erarbeitet und eine „Vision 2035“ vorgestellt. Für die Studierenden war dieses Projekt eine wichtige Möglichkeit, in die Praxis einzutauchen. In der konkreten Kooperation mit einer Gemeinde wurden nicht nur Problemfelder erkannt, sondern auch das Kommunikationsverhalten geschult und die Projektarbeitskompetenz erweitert