Rosenkavalier verkauft magnetische Wimpern

Absolvent bei österreichischem Format von „Höhle der Löwen“

Alper Icel ist Absolvent des Bachelor-Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen. Seit seinem Abschluss 2013 hat der 35-Jährige drei Unternehmen gegründet. Für ihn steht nach fünf Jahren Gründungserfahrung fest: „Es kommt nicht nur auf das Produkt an. Vermarktung, Logistik und der richtige Zeitpunkt sind wichtig für den Erfolg!“

Monde Des Fleurs

Icel ist kein Fan von überteuerten Blumensträußen. In einem Dubai-Urlaub kam ihm die Idee für seine Selbstständigkeit: „Ich sah dort Rosen, die ein Leben lang halten. Zuhause suchte ich direkt im Internet danach, um selbst welche zu verschenken. Doch in ganz Europa war nichts zu finden.“ Kurzum entschied sich der Hannoveraner dazu der erste Rosenkavalier für Infinity Rosen in Deutschland zu werden. „Ich wollte schon immer in die Selbstständigkeit, es fehlte mir nur eine passende Idee“, sagt der Absolvent heute. So entstand „Monde Des Fleurs“.

Das erste Produkt war, wie in Dubai gesehen, eine Blumenbox mit haltbaren Rosen zum Verschenken. Für den Gründer stand jedoch schnell fest, dass Geschenke persönlich und divers sein sollen. „Wir erweiterten unser Produktsortiment ständig. Zunächst um ‚La Belle‘, eine Rose im Glas, die heute unser Markenzeichen ist, dann um Halsketten oder auch Blumensträuße“, so Icel. Zudem ist „The special gift“ nach dem Baukastenprinzip individuell erweiterbar. Es ist möglich Gravuren oder auch einen eigenen Duft hinzuzufügen.

Vom Gründer zum Mentor

Mit den Produkterweiterungen, wuchs auch Icels Erfahrung. „Ich hatte wenig Ahnung vom Gründen. Natürlich sind da auch Fehler passiert. Das ist absolut normal, nur sollten Fehler nicht zweimal passieren.“ Sein Wissen gibt er heute als Mentor an junge Unternehmerinnen und Unternehmer weiter und unterstützt sie bei der Existenzgründung. Außerdem baut er selbst weitere Startups auf.

FAYKE

Gemeinsam mit seiner Schwester Asena Amara und ihrem Ehemann Yassar gründete er 2020 „Fayke“. Es handelt sich um künstliche Wimpern, die mithilfe eines magnetischen Eyeliners aufgetragen werden.

Bereits bei „Monde Des Fleurs“ liebäugelte der Wirtschaftsingenieur mit einem Pitch bei der Gründershow „Höhle der Löwen“. Bei „Fayke“ sollte dies nun geschehen. Das Ziel des Familienunternehmens war es, durch einen Fernsehauftritt das Produkt für den Verkauf in Drogeriemärkten interessant zu machen. Also schlugen die drei den Weg zum österreichischen Pendant ein. Ihr Produkt begeisterte die Investoren von „2 Minuten, 2 Millionen“ und sorgte innerhalb von einer Nacht für Rekordumsatz. Der 35-Jährige zieht sein persönliches Fazit aus dem Showauftritt: „Wir kommen unserem Ziel immer näher. Heute sind wir bereits bei Rossmann und Douglas vertreten und ab dem kommenden Jahr auch bei DM.“

Warum der Absolvent es nicht in das deutsche Format gewagt hat? Hier wurde bereits eine ähnliche Idee gepitcht. Auf Grund eines Patentfehlers wurde der Deal zurückgenommen. Das Interesse an magnetischen Wimpern war jedoch groß. Hiervon konnte „Fayke“ mit gekonnt platzierten Werbeanzeigen profitieren.

Gründen im Studium

Wenn der Hannoveraner sich an seine Studienzeit erinnert, stellt er fest: „Den Gründerwald als zentrale Anlaufstelle hätte ich zu meiner Studienzeit auch gerne gehabt!“ Doch obwohl es dieses Projekt damals noch nicht gab, ist er sehr froh über seinen Weg nach Wernigerode. „Der Praxisbezug, mein Auslandssemester in Kalifornien und das familiäre Campusleben sind mir in guter Erinnerung geblieben. Eine Zeit, die ich definitiv nicht missen möchte.“

22.02.2022
Autor/Autorin: Anna-Lena Schou
Fotograf/Fotografin: © Alper Icel
Bildrechte: © Alper Icel

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Prof. Dr. Tilla Schade

Studiengangskoordinatorin Wirtschaftsingenieurwesen (B.Eng.)

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