Rückblick
Ausstellungen 2016

Dezember 2016 - Januar 2017, Barbara Heun, "MOMENTAUFNAHMEN VON MENSCH UND TIER"

 

Malerin zeigt „Momentaufnahmen von Mensch und Tier“

 

Am Mittwoch, dem 30. November, lädt die Hochschule Harz um 19 Uhr zu einer Vernissage in die Wernigeröder Rektoratsvilla ein. Unter dem Titel „Momentaufnahmen von Mensch und Tier“ präsentiert die Oberpfälzer Künstlerin Barbara Heun expressive Malerei. Für die musikalische Umrahmung sorgt das studentische Gitarren-Duo Nele-Pauline Gaedke und Richard May, gleichzeitig wird der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für besondere Leistungen ausländischer Studierender verliehen.  

Begegnungen mit echten „Typen“ und interessanten Gesichtern inspirierten Barbara Heun zu ihren Werken. Widmete sich die Autodidaktin früher ausschließlich der Darstellung des Menschen, steht mittlerweile gleichberechtigt „animalisches“ im Fokus. Lange Zeit war das Schwein dabei das Lieblingsmotiv der in Erlangen lebenden Malerin; ihr Schweinebild „Fred büchst aus“ war bereits für einen Kunstpreis nominiert und das weltweit größte Schweinemuseum in Stuttgart widmete ihrer Schweine-Serie 2016 eine Sonderausstellung. Auch Hunde, Affen, Schafe, Hasen, Kamele oder Hummer zählen zu den tierischen Motiven. In ihren Tierserien fängt Barbara Heun das Typische der jeweiligen Spezies ein, dabei bringt sie die Besucher und die gemalten Tiere auf Augenhöhe mit Blickkontakt.  

Die Ausstellung „Momentaufnahmen von Mensch und Tier“ ist bis Januar 2017 auf dem Wernigeröder Campus zu sehen; die Rektoratsvilla ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist wie immer frei.  

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Oktober 2016 - November 2016, Ulrich Klieber, "FRIENDS.PORTRÄTS."

 

Ehemaliger Rektor der Burg Giebichenstein zeigt Porträts und liest aus Reisenotizen

 

Am Mittwoch, dem 28. September 2016, lädt die Hochschule Harz ab 19 Uhr zu einer Vernissage mit Lesung in die Wernigeröder Rektoratsvilla ein. Unter dem Titel „FRIENDS.PORTRÄTS.“ präsentiert der ehemalige Rektor der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, Prof. Ulrich Klieber, Werke aus seinem neuen Porträtzyklus und trägt aus seinem Buch „On the Road again – Geschichten zur Kunst“ vor.

Zu seinen Bildern wurde Klieber auf seinen Reisen, die ihn u.a. nach China führten, inspiriert: „Die Porträtierten existieren wirklich. So - oder so ähnlich. Oder sie stellen bestimmte Typen dar: Studierende, Kollegen, Funktionäre“, verrät der Künstler über die Serie, die noch unvollendet ist. Auch sein Buch basiert auf dem „Unterwegs-Sein“; im Mittelpunkt stehen Reisenotizen und Fundstücke von seinen Besuchen in Asien, Europa, der Karibik und den USA. Er berichtet über Begegnungen mit Menschen, über Briefmarken von Paul McCartney, ein Familienalbum der Kandinskys und seiner Sicht auf das Alltagsdesign von Faltmatratzen, Nebelkerzen und Schneemännern.

Ulrich Klieber wurde 1953 in Göppingen geboren und studierte von 1973 bis 1979 in Stuttgart und London u.a. Malerei und Kunstgeschichte. Sein Schaffen umfasst auch Grafik und Keramik; gleichzeitig ist der Kunstpädagoge und Hochschullehrer als Autor tätig. 1996 wurde er zum Professor für Bildnerische Grundlagen an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle berufen, die er von 2003 bis 2010 als Rektor leitete. Gastprofessuren führten ihn zudem nach Vietnam und China.

Die Ausstellung „FRIENDS.PORTRÄTS“ ist bis Mitte November auf dem Wernigeröder Campus zu sehen; die Rektoratsvilla ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist wie immer frei.

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September 2016 - Dezember 2016, "MILITÄR UND GESELLSCHAFT IN DEUTSCHLAND SEIT 1945", Plakatausstellung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

 

Die 20 Tafeln umfassende Ausstellung „Militär und Gesellschaft in Deutschland seit 1945“ spannt mit ihren Texten sowie mehr als 130 Fotos einen historischen Bogen vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute. Sie erzählt die Geschichte der „Wiederbewaffnung“, des Aufbaus von Bundeswehr und Nationaler Volksarmee, deren Integration in NATO und Warschauer Pakt sowie der damit verbundenen Kontroversen. Die Schau wirft Schlaglichter auf den Alltag von Wehrdienstleistenden und Soldaten, fragt nach den Auswirkungen des gesellschaf lichen Wandels auf das Verhältnis von Gesellschaft und Militär und beleuchtet die Rolle von Frauen in den Streitkräften vor und seit 1990. Thema ist auch die Geschichte der Wiedervereinigung 1990, in deren Folge die Bundeswehr zur „Armee der Einheit“ wurde. Breiten Raum nimmt schließlich die gegenwärtige Rolle der Bundeswehr als Berufssarmee im internationalen Einsatz ein, die in der Gesellschaft umstritten ist.

Die Plakatausstellung ist bis Ende Dezember in der Wernigeröder „Papierfabrik“ (Haus 9, Am Eichberg 1) zu sehen. Die „Papierfabrik“ ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet; der Eintritt ist wie immer frei.


August 2016 - September 2016, Bernd W. Papke, "HOLZWEGE"

 

Quedlinburger Künstler stellt in der Wernigeröder Rektoratsvilla aus


In der Wernigeröder Rektoratsvilla können sich Kunstinteressierte sechs Wochen lang auf spezielle „HOLZWEGE“ begeben. Die neue Ausstellung mit den Werken von Bernd W. Papke wird am Mittwoch, dem 17. August 2016, um 19 Uhr, eröffnet. In angenehmer Atmosphäre besteht die Gelegenheit mit dem Quedlinburger Künstler über seine Malerei und Farbholzschnitte ins Gespräch zu kommen.

In Quedlinburg geboren und aufgewachsen, lebt und arbeitet Bernd W. Papke heute in Rieder bei Ballenstedt. Bereits als Schüler zeigte sich seine Passion für das Zeichnen auf den Rändern seiner Schulhefte und Bücher. Trotz seines Interesses an der bildenden Kunst entschied sich Papke für das Handwerk und war acht Jahre lang als Werkzeugmacher tätig, bevor er sich neu orientierte. Er sehnte sich nach der Unberechenbarkeit des Lebens, welches ihm bis zu diesem Zeitpunkt vorhersehbar erschien. 1989 begann er sein Studium an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, wo er von 1995 bis 1997 Meisterschüler war. Seitdem widmete sich Bernd W. Papke als freischaffender Künstler fast ausschließlich der Malerei und Druckgrafik. Regionale Motive wie auch Eindrücke seiner regelmäßigen Aufenthalte an der französischen Atlantikküste fließen in seine handwerklich anspruchsvollen Holzschnitte ein. Neben seinen deutschlandweiten Ausstellungen waren seine Werke auch in der peruanischen Hauptstadt Lima zu sehen.

Die Ausstellung „HOLZWEGE“ kann bis Ende September auf dem Wernigeröder Campus besucht werden. Die Rektoratsvilla ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet – der Eintritt ist wie immer frei.

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Juni 2016 - August 2016, Rainer Ehrt, "STRICHGEWITTER"

 

Gebürtiger Elbingeröder präsentiert grafisch-literarisches „Strichgewitter“

 

Unter dem Titel „Strichgewitter“ wird am Mittwoch, dem 22. Juni 2016, um 19 Uhr, die aktuelle Ausstellung in der Wernigeröder Rektoratsvilla eröffnet. Der gebürtige Elbingeröder Rainer Ehrt präsentiert Druckgrafiken und Zeichnungen zur Literatur verbunden mit einer Lesung ironisch-erotischer Geschichten.  

Rainer Ehrt wurde 1960 in Elbingerode geboren und begann nach dem Abitur in Wernigerode ein Design-Studium an der heutigen Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, um es gleich wieder abzubrechen. Nach einem Jahr „Bewährung in der Produktion“, in welchem er als Hilfsarbeiter in Druckereien tätig war, kehrte er von 1983 bis 1988 an „die Burg“ zurück für ein Studium der Grafik und Illustration. Seit 1987 lebt und arbeitet der Künstler in Kleinmachnow bei Berlin. Sein Portfolio ist vielfältig und umfasst Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Illustration, Plakat, Cartoon und das Segment „Künstlerbuch“. In der 1993 gegründeten „Edition Ehrt“ erscheinen bibliophile originalgrafische Bücher, welche einen soliden Handeinband und eine ironisch-figürliche Bildsprache verbunden mit expressiver Typo-Kalligrafie gemeinsam haben. Die Palette der bearbeiteten Autoren reicht von Homer bis Heiner Müller; mitunter kommen auch eigene Texte vor. Im Jahr 2007 erhielt Rainer Ehrt für das Malerbuch „Baal-Monologe“ (nach Brecht) den Brandenburgischen Kunstpreis, 2008 den Grand Prix World Press Cartoon in Portugal.  

Die Ausstellung „Strichgewitter“ ist bis Mitte August auf dem Wernigeröder Campus zu sehen; die Rektoratsvilla ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet – der Eintritt ist wie immer frei. 

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Mai 2016 - August 2016, "DER WEG ZUR DEUTSCHEN EINHEIT", Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und des Auswärtigen Amtes

 

2015 jährte sich die Wiedervereinigung Deutschlands zum 25. Mal. Aus diesem Anlass gaben die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und das Auswärtige Amt eine Ausstellung heraus. Deren Texte sowie über 150 Fotos und Faksimiles beschreiben, wie die Friedliche Revolution in der DDR die Frage der deutschen Einheit unverhofft auf die Tagesordnung der deutschen und internationalen Politik setzte. Die Schau widmet sich dabei gleichermaßen der innerdeutschen Entwicklung wie den diplomatischen Verhandlungen, die am 3. Oktober 1990 die Wiedervereinigung ermöglichten. Dank einer Kooperation mit dem Projekt Gedächtnis der Nation sind in der Ausstellung 18 Videopodcasts mittels QR-Codes abrufbar, in denen Zeitzeugen auf die ereignisreiche Entwicklung im Jahr 1990 zurückblicken.

Die Plakatausstellung ist bis Ende Juli in der Wernigeröder „Papierfabrik“ (Haus 9, Am Eichberg 1) zu sehen. Die „Papierfabrik“ ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet; der Eintritt ist wie immer frei.


April 2016 - Juni 2016, Doohyoun Kwon, "INSIDE VIEW"

 

Koreanischer Künstler bebildert Gefühle: Der Betrachter als Teil der Botschaft  

 

Unter dem Titel „Inside View“ wird am Mittwoch, dem 20. April 2016, um 19 Uhr, die aktuelle Ausstellung in der Wernigeröder Rektoratsvilla eröffnet. Der südkoreanische Künstler Doohyoun Kwon präsentiert ungewöhnliche Fotografien und Ölgemälde, mit denen er sich auf die Suche nach dem Ausdruck von Gefühlen begibt. Die oft schemenhaften, verschwommenen Darstellungen appellieren an die „emotionale Erinnerung des Betrachters“ und bieten viel Spielraum zur individuellen Interpretation. Über seine Werke sagt er: „Ich möchte Bilder wie Gedichte malen.“ Doohyoun Kwon blickt auf zahlreiche Einzelausstellungen u.a. in New York, Seoul, Peking und Berlin zurück; zurzeit ist er Gastkünstler in der Leipziger Baumwollspinnerei.  

Der Künstler, der erstmals in der Region ausstellt, möchte dem Betrachter einen Spiegel bieten. „Ich bin ein Bilder-Macher“, sagt er und will sich nicht als Fotograf oder Maler verstanden wissen, sondern als jemand, der stets das passende Werkzeug sucht, um unterschiedliche Gedanken, Gefühle und Erlebnisse abzubilden. Titel haben seine Bilder nicht, denn „ich will niemandem etwas vorschreiben, vielmehr sehe ich mich als Ausgangspunkt eines dynamischen, individuellen Prozesses, bei dem das finale Werk erst im Kopf des Betrachters entsteht“, erklärt Doohyoun Kwon.  

Den akademischen Grundstein für seine künstlerische Tätigkeit legte der Südkoreaner mit einem Studium an der Chung-Ang Universität in Seoul mit Fokus auf Produkt- und Grafikdesign. Von 2000 bis 2003 studierte er – u.a. als Stipendiat – in New York: Erst an der „Art Students League“ und im Anschluss am „M.S. Pratt Institute“, wo er mit Bestnoten abschloss. Doohyoun Kwon präsentiert seine Gemälde international. Seine Ausstellung „Time/Light“ war 2003 in New York und Seoul zu sehen. In den darauffolgenden Jahren waren seine Werke in Gruppenausstellungen auch in Paris, Shanghai, Singapur und Sydney vertreten; 2014 hielt seine Ausstellung „Own Image“ Einzug in das Berliner „Korean Cultural Center“.  

„Inside View“ ist bis Mitte Juni auf dem Wernigeröder Campus zu Gast; die Villa ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet – der Eintritt ist wie immer frei.

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März 2016 - April 2016, "BESTE CARTOONS VON OL"

 

Autor und Cartoonist Olaf Schwarzbach erneut an der Hochschule Harz zu Gast

 

Am Mittwoch, dem 16. März 2016, lädt die Hochschule Harz ab 19 Uhr zu einer Lesung und Vernissage in die Wernigeröder Rektoratsvilla ein. Der vielbeachtete Autor und Cartoonist Olaf Schwarzbach (OL) präsentiert neben seiner Autobiografie „Forelle Grau – Die Geschichte von OL“ auch seine ebenso witzigen wie bissigen Karikaturen, Acrylgemälde und Bronzegüsse. Für den Berliner ist es bereits der zweite Besuch an der Hochschule Harz, nach seiner Lesung im Rahmen der 24. Landesliteraturtage im Herbst 2015. „Wir freuen uns, dass wir den Cartoonisten ‚OL‘ nach seiner humorvollen Lesung aus seinen Erinnerungen im letzten September nun für eine eigene kleine Werkschau im Harz gewinnen konnten. Dank bissigen Witzes und deutlicher Sprache prägen sich diese Karikaturen ein und bieten reichlich Gelegenheit zur Reflexion. In Verbindung mit der Lesung aus seinen Lebenserinnerungen wird rasch deutlich, dass OL ein künstlerisches Multitalent ist“, so der Hochschulleiter.  

Olaf Schwarzbach liest aus seiner 2015 erschienenen Biografie, die seine Jugend in der DDR beleuchtet; von der Unangepasstheit in der Schule und dem „No-Future“-Gefühl bis hin zur Flucht vor Wehrdienst und Staatssicherheit kurz vor Ende des Regimes. Den ersten Kontakt mit der Staatssicherheit hatte Olaf Schwarzbach bereits mit 16 Jahren, fortan wurde er unter dem Namen „Forelle“ – vielleicht abgeleitet von seinem Nachnamen – geführt und beäugt. Die Flucht gen Westen, die für ihn eigentlich nie in Frage kam, trat er an, als die Staatssicherheit im Rahmen einer Wohnungsdurchsuchung Kopien systemkritischer Zeichnungen fand und ihm nur das Verbrennen der Original-Comics übrig blieb. Bereits mehrfach mit dem Deutschen Karikaturenpreis ausgezeichnet und bundesweit bekannt, hat sich Olaf Schwarzbach hauptsächlich in der Hauptstadt einen Namen gemacht, er zeichnet unter anderem für das Wochenmagazin der Berliner Zeitung, „Zitty“, den „Tagesspiegel“ sowie für „Jungle World“ und „Titanic“. 

Die Ausstellung ist bis Mitte April zu sehen. Die Rektoratsvilla ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet; der Eintritt ist wie immer frei.

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Februar 2016 - März 2016, „TRAUTE LAFRENZ UND DIE WEISSE ROSE",
Sonderausstellung der Weiße Rose Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit Dr. Traute Lafrenz-Page und mit Unterstützung der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit

Der Widerstand aus Sicht der Traute Lafrenz

 

Am Mittwoch, dem 17. Februar 2016, um 19 Uhr, sind alle Kulturinteressierten herzlich in die „Papierfabrik“ (Haus 9, Am Eichberg 1) auf dem Wernigeröder Campus zur Eröffnung der Wanderausstellung „Traute Lafrenz und die Weiße Rose“ eingeladen. Die Schautafeln werden in Zusammenarbeit mit dem Frauenzentrum Wernigerode gezeigt.  

Die Ausstellung beleuchtet das Leben der jungen Traute Lafrenz, deren Mitwirken an den Flugblattaktionen der Widerstandsgruppe im Krieg bislang nur wenig Beachtung findet. Bereits als junges Mädchen lauschte sie zusammen mit Mitschüler Heinz Kucharski den Leseabenden von Erna Stahl und engagierte sich später als Medizin-Studentin in der „Weißen Rose“. Ein Studienplatzwechsel im Jahr 1941 an die Universität München brachte die Hamburgerin mit Hans Scholl zusammen, mit dem sie eine enge Freundschaft verband. Als Einzige aus dem Freundeskreis begleitete sie die Familie Scholl zur Beerdigung des Sohnes und der Tochter Sophie, die am 22. Februar 1943 hingerichtet wurden.  

Danach verhaftete die Gestapo Traute Lafrenz mehrfach; letztendlich wurde sie am 14. April 1945 durch die amerikanischen Truppen in Bayreuth befreit. Zwei Jahre später emigrierte die Widerstandskämpferin in die Vereinigten Staaten und erinnerte sich: „(…) da wir immer nur mit diesen und nicht mit den vielen Andersdenkenden in Verbindung waren, negierte man die Vielen und baute auf die Wenigen und glaubte sich stark.“  

In den USA schloss die heute 96-Jährige das Medizin-Studium erfolgreich ab und leitete von 1972 bis 1994 in Chicago die heilpädagogische „Esparanza School“ für geistig behinderte Kinder. Heute lebt die vierfache Mutter in South Carolina.   

Die Sonderausstellung wurde von dem Weiße Rose Stiftung e.V. in Zusammenarbeit mit Dr. Traute Lafrenz-Page und mit Unterstützung durch die Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit konzipiert und ist bis Ende März in der Wernigeröder „Papierfabrik“ (Haus 9, Am Eichberg 1) zu sehen. Die „Papierfabrik“ ist montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet; der Eintritt ist wie immer frei.

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Dezember 2015 - Februar 2016, Tim Bruns "SCHÖNE NEUE WELT"

Darlingeröder Weltenbummler hinterfragt das Erleben von Sehenswürdigkeiten  

 

Am Mittwoch, dem 9. Dezember 2015, um 19 Uhr, sind alle Kunstfreunde der Region in die Rektoratsvilla auf den Wernigeröder Campus zur Eröffnung der Ausstellung „Schöne neue Welt – Überall nichts Heiliges“ eingeladen.  

Der gebürtige Darlingeröder Tim Bruns präsentiert bereits zum zweiten Mal seine beeindruckenden Fotografien. Die Motive für seine aktuellen Serien fand er auf Reisen durch Amerika und Asien, bei denen er „ungewollt, aber fast zwangsläufig“ berühmten Sehenswürdigkeiten wie dem Grand Canyon, dem großen Buddha von Kamakura oder Angkor Wat begegnete; mit Hilfe der Technik des Blendings legt der Absolvent der Medieninformatik mehrere Aufnahmen übereinander und addiert somit auch inhaltlich zusätzliche Ebenen. Der Betrachter sieht das Abgebildete mit neuen Augen und hinterfragt wie wir Ikonen und Sehenswürdigkeiten in Zeiten allgegenwärtiger Fotografie noch wahrnehmen können.  

Die Vernissage steht nicht nur aus künstlerischer Sicht unter einem weltumspannenden Motto: Im Rahmen der Eröffnung findet gleichzeitig die Verleihung des DAAD-Preises für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender an den deutschen Hochschulen statt.  

Tim Bruns geht es in seiner Arbeit nicht um die Darstellung touristischer Attraktionen. Im Mittelpunkt stehen vielmehr deren Betrachter, die ihre Umgebung oder sich selbst mit Kameras, Smartphones und Selfie-Sticks fixieren. „Ich habe festgestellt, dass es mir schwer fällt, irgendein Gefühl für den besuchten Ort aufzubauen, denn alles Heilige, die Aura, geht durch die massenhafte Reproduzierbarkeit verloren. Alles wird zu einer tausendfach gesehenen Kopie seiner selbst“, beschreibt der Fotograf. Seine Kunst entsteht durch die Überlagerung, das Blending, eigener sowie frei verfügbarer Fotografien desselben Ortes. Tims Bruns erklärt: „So entstehen Bilder, welche schließlich am ehesten meiner Erinnerung gleichen, die sich aus der Masse alles Gesehenen zusammensetzt.“  

Tim Bruns studierte von 2008 bis 2014 Medieninformatik an der Hochschule Harz und arbeitete unterdessen als Fotoassistent für Fashion Shootings, Werbekampagnen und Kunstprojekte in Tokio sowie als freiberuflicher Fotograf und Fotojournalist im Bereich Dokumentar- und Porträtfotografie. In Verbindung mit einem USA-Aufenthalt beschäftigt sich der 27-Jährige aktuell mit dem Projekt „Brave new World“, das die heutige Lebenssituation der nordamerikanischen Ureinwohner beleuchtet. Während seiner Zeit in Japan entstand das Fotobuch „Hitodama“, welches sich mit dem Thema Suizid auseinandersetzt und beim diesjährigen Belfast Photo Festival präsentiert wurde.  

Die Fotoausstellung „Schöne neue Welt – Überall nichts Heiliges“ kann noch bis Ende Januar besucht werden. Die Türen der Rektoratsvilla sind montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr geöffnet; lediglich zwischen dem 24.12.2015 und dem 04.01.2016 bleibt die Hochschule Harz geschlossen. Der Eintritt ist wie immer frei.

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