Studierende des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften der Hochschule Harz vor Wand mit Lichtstrahlen

Amt aus Ehren

Studierende mit gesellschaftlichem Engagement

Es ist der eine Moment, der für viele entscheidend ist – die Demut im Innersten, die Freude, dass durch das eigene freiwillige Engagement etwas ermöglicht werden kann. Pro bono – für das Gute und zum Wohl der Allgemeinheit. Die Orientierung am Gemeinwohl, dafür steht der Fachbereich Verwaltungswissenschaften seit über 20 Jahren.  Engagierte Studierende sind es, die diesen Gemeinsinn zeigen und sich ehrenamtlich in ganz unterschiedlichen Bereichen einbringen. 

Im Sommersemester 2021 war es möglich, für diese ehrenamtlichen Tätigkeiten eine Würdigung zu erfahren. „Studierende, die in unserer Gesellschaft Verantwortung für andere übernehmen, die sich für Menschen engagieren und mit ihrer freien Zeit neben dem Studium Gutes tun, haben die Möglichkeit, sich ihre ehrenamtliche Tätigkeit auf ihren Projektwochenschein anrechnen zu lassen“, so Prof. Dr. Christoph Goos, Prodekan des Fachbereichs Verwaltungswissenschaften. „Damit wollen wir fördern und anerkennen, welche wichtigen Leistungen durch das Ehrenamt erbracht werden – in ganz unterschiedlichen Bereichen, aber immer mit ehrenvoller Wirkung.“
 

Johanna Sophia Gellert, Öffentliche Verwaltung, 7. Semester

„Schiedsrichterin beim Fußball zu werden, war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Ich bin seit November 2017 Schiedsrichterin im Kreisfachverband Fußball Börde und könnte mir kein besseres Ehrenamt wünschen. Ich habe lange Zeit Fußball in einer Frauenmannschaft gespielt, aufgrund einer Verletzung musste ich jedoch meine Fußballschuhe an den Nagel hängen. Schiedsrichter:innen leiten das Fußballspiel und achten darauf, dass die Regeln ordnungsgemäß eingehalten werden. 

Als Schiedsrichter:in ist es Pflicht, eine gewisse Anzahl an Spielen in einer Saison zu absolvieren und an Lehrabenden teilzunehmen, bei denen Regeländerungen thematisiert werden. Um als Schiedsrichter:in besonders erfolgreich zu sein, müssen Sport- und Regeltests vor der Saison gemeistert werden. Diese entscheiden über die Einstufung in eine bestimmte Liga. Die Momente, die ich als Schiedsrichterin auf den unterschiedlichsten Sportplätzen in Sachsen-Anhalt sammeln durfte, waren allesamt prägend. 

Ich freue mich immer wieder darauf, am Wochenende Fußballspiele zu leiten. Durch mein Ehrenamt habe ich mein Selbstbewusstsein und meine Kommunikation gegenüber anderen Menschen gestärkt.“

Nicolai Nobis, Öffentliche Verwaltung, 6. Semester

„Am 6. Juni 2021 fand in Sachsen-Anhalt die Landtagswahl zum 8. Landtag statt. Hierbei unterstützte ich die Stadt Wolmirstedt als ehrenamtlicher Wahlhelfer. Meine Einsatzzeit war von 13 bis 18 Uhr. Während drei Wahlhelfer:innen die Kontrolle der wahlberechtigten Bürger:innen vornahm, war ich für die Aufsicht der Wahlurne und das Desinfizieren der Wahlkabinen zuständig. Während der Wahl musste die Wahlurne jederzeit verdeckt sein und durfte nur dann „geöffnet“ werden, wenn Bürger:innen den ausgefüllten Wahlschein abgeben wollten. Das Desinfizieren der Wahlkabinen war aufgrund der Corona­-Pandemie sehr wichtig, um das Risiko einer Infektion der Wähler:innen so gering wie möglich zu halten. Nach Durchführung des Wahlprozesses kam dann der Wahlvorstand, dem ich als Schriftführer angehörte, zusammen und begann die Auszählung der Stimmen des Wahllokales. Meine Tätigkeit umfasste hier das Erstellen des Protokolls sowie die endgültige Niederschrift der Stimmenauszählung. Die Auszählung erfordert viel Konzentration und eine gute Zusammenarbeit der einzelnen Personen. 

Mit meiner ehrenamtlichen Tätigkeit wollte ich der Stadt Wolmirstedt helfen, eine ordnungsgemäße Wahl durchzuführen, da es hier in unserer Stadt immer weniger Wahlhelfer zu den Wahlen gibt.“
 

Dustin Busse, Öffentliche Verwaltung, 7. Semester

„Im Jahr 2019 habe ich meine DOSB Lizenz Trainer B – Leistungssport absolviert. In meiner Freizeit engagiere ich mich bereits seit 2016 ehrenamtlich als Landestrainer im Landesverband Kegeln/Bowling Sachsen-Anhalt und trainiere einmal monatlich als Stützpunkttrainer die talentiertesten Spieler:innen in der Region um Magdeburg.

Mein persönlicher Anspruch ist es, Jugendlichen, die das Potential und auch den Ehrgeiz mitbringen, den Sprung in den Landeskader Sachsen-Anhalt zu ermöglichen. Denn der „Wille“ ist schon die halbe Miete, um sein Ziel zu erreichen. Aber auch die Spieler:innen, die bereits im Landeskader sind, sollen weiter gefördert werden, um als Auswahlspieler:innen aus Sachsen-Anhalt in die Nationalmannschaft aufzurücken.

Seit meiner Trainertätigkeit hat es einer meiner Spieler geschafft, in diesem Jahr an der coronabedingt nachgeholten Weltmeisterschaft der U18 teilzunehmen. Die Mannschaft erreichte den 4. Platz. Mir als Trainer ist es sehr wichtig, nicht nur sportliche Werte, die entscheidend für den Erfolg sind, sondern auch soziale Werte, die für mich sowohl im Sport als auch außerhalb einen hohen Stellenwert haben, zu vermitteln.

Besonders achte ich darauf, dass die olympische Idee auch von meinem Team verinnerlicht wird. Man kann seinen Erfolg feiern, muss aber auch die Leistungen anderer Sportler:innen anerkennen und würdigen können. Das macht Sport aus. Fairness ist ein Muss für jede Sportart. Ab dem Jahr 2022 werde ich voraussichtlich, nach aktuellen Gesprächen, die Nationalmannschaft der Altersklasse U18 als Nationaltrainer übernehmen.“

Pauline Mann, Öffentliche Verwaltung, 5. Semester

„Als beratendes oder gewähltes Mitglied im Fachschaftsrat kann jeder Studierende seine Interessen und Ideen vielfältig entwickeln und umsetzen. Der Fachschaftsrat dient als Kommunikationsmittel zwischen den Studierenden und Dozent:innen und ist als Ansprechpartner für die Studierenden auch für die Gestaltung des Studentenlebens zuständig. Das Besondere an dieser Arbeit ist, dass Studierende gemeinsam, in einer guten Atmosphäre, die Hochschulpolitik mitgestalten. Ich finde es sehr wichtig, sich einzubringen, damit unsere Interessen kommuniziert und entsprechend berücksichtigt werden können.

Seit fünf Semestern bringe ich mich im Fachschaftsrat aktiv ein, werde immer wieder neu herausgefordert und konnte persönliche Fähigkeiten, zum Beispiel im Bereich der Kommunikation, ausbauen.“
 

Joshua Reuter, Verwaltungsökonomie, 4. Semester

„Ich treffe mich mit gern mit Freunden, treibe Sport, gehe neben dem Studium arbeiten und bin seit drei Jahren im Jugendbeirat der Stadt Sandersdorf-Brehna ehrenamtlich tätig. Ich bin in dieser Stadt aufgewachsen, kenne alle Winkel und Plätze und sie ist immer ein Stück Heimat für mich. Darum liegt es mir am Herzen, mich zu engagieren.

Unsere Aufgabe ist es, die Stadt für Jugendliche attraktiver zu machen. Deshalb suchen wir das Gespräch, hören uns die Interessen der Jugendlichen an und versuchen diese nach besten Möglichkeiten umzusetzen. Denn unser Hauptziel soll es sein, dass Jugendliche hier wohnen bleiben oder zumindest nach möglichem Wegzug gerne wieder zurückkommen.

So stellten wir dem Stadtrat die Idee für neue Badestellen vor und plädieren für die Umsetzung, WLAN an bestimmten Stellen im Freien einzurichten. Unsere aktuelle Aktivität besteht darin, die Stadt aufblühen zu lassen. Wir haben den Sommer über kahle Stellen im Stadtbereich bepflanzt, damit sich alle im kommenden Jahr an Farben und Blüten erfreuen können.“
 

11.01.2022
Autor/Autorin: Mandy Ebers
Fotograf/Fotografin: © Tim Bruns
Bildrechte: © Hochschule Harz

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