29 Jahre an der Hochschule Harz

Kanzler Michael Schilling verabschiedet sich in den Ruhestand

Als Michael Schilling in Funktion des Dezernenten für Haushalt und Personal sowie des stellvertretenden Kanzlers an die Hochschule Harz kam, gab es gerade einmal 370 Studierende. Die Schönheit des Campus begeisterte ihn zwar schon damals, jedoch wusste er, dass noch viel Aufbauarbeit warten würde: „Das Rektorat befand sich damals noch in Haus 2; sogar die Türen fehlten. Haus 4 gab es nicht, Haus 5 befand sich noch im Rohbau und der heutige Fitnessraum war damals eine Studentenkneipe.“

An einem stürmischen Herbsttag im Oktober 1992 klingelte das Telefon von Michael Schilling. Am anderen Ende der Leitung war der Gründungsdekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften und spätere Rektor Prof. Dr. Karsten Kirsch. Beide kannten sich aus seiner Studienzeit an der TU Braunschweig. Kirsch war damals sein Lehrer im Fach „BWL/VWL Grundlagenwissen“ gewesen und machte ihn nun auf die zu besetzende Stelle als stellvertretender Kanzler aufmerksam. „Ab diesem Zeitpunkt hat sich mein Wunsch in den Osten zu gehen, mit meinem Job erfüllt“, blickt der Goslarer zurück. „Mir war es immer ein Anliegen, Teil der Wiedervereinigung zu sein“, erklärt er seine Ambitionen, die aus der Zeit beim Grenzschutz der heutigen Bundespolizei stammen.

Meilensteine im Kanzleramt

Wie groß die Hochschule Harz einmal werden würde, war für Michael Schilling damals noch nicht absehbar. In 29 Jahren hat sich viel getan und er hat etliche Meilensteine insbesondere bei Bauprojekten miterlebt: Haus 4 wurde 1996 eingeweiht, im Jahr 1998 wurde an die Hochschule der Fachbereich Verwaltungswissenschaften überführt und die „Papierfabrik“ wurde 2004 eröffnet. Nur ein Jahr später übernahm er den Staffelstab für das Kanzleramt und hat die Hochschule in dieser Position bis zu seinem Ruhestand begleitet. Der Diplomverwaltungswirt war verantwortlich für den Haushalt und leitete die Verwaltung. „Ich habe immer viel Wert auf Sichtbarkeit, Sauberkeit und Begehbarkeit gelegt. Mir war es wichtig, eine Serviceorientierung zu etablieren und zu erhalten – und diesen Geist haben alle mitgelebt. Das hat die Arbeit an der Hochschule Harz für mich so besonders gemacht“, sagt der 63-Jährige.

Vision einer internationalen Begegnungsstätte

„Ich durfte viele aufregende Projekte begleiten – es ist ein Glücksfall, an einer Hochschule unter anderem viele Baumaßnahmen zu entwickeln. Vor allem Vorhaben wie der Beachvolleyballplatz oder der Sportpark, die explizit für unsere Studierenden geschaffen wurden, waren für mich etwas ganz Wichtiges“, erklärt Schilling. Als Kanzler hat er die Entwicklung der Hochschule Harz stark geprägt und die Bautätigkeiten mit Weitblick, Kreativität und Durchsetzungsvermögen vorangetrieben. So legte er auch die Grundsteine für das geplante Campus Zentrum und die internationale Begegnungsstätte – ein leerstehendes Doppelhaus, das künftig das Studierendenleben bereichern soll, u. a. als Veranstaltungsort mit Freilichtkino oder einer Fahrradreparaturstation.

Lebensabend mit e-Bike Touren und Tennis

An seinem neuen Lebensabschnitt schätzt Michael Schilling insbesondere die neu gewonnene Zeit, die er beispielsweise mit seinem e-Bike in der Harzregion begehen möchte. Der begeisterte Tennisspieler kann seinen Ruhestand nun nach jahrelangem beruflichem Engagement genießen: „Der Hochschule tut es auch gut, wenn ein Wechsel stattfindet. Die Arbeit war immer kritisch konstruktiv und es gab stets einen geschätzten Austausch.“ Doch wie schon Friedrich Schiller feststellte, ist ein Abschied von einer langen und wichtigen Arbeit immer mehr traurig als erfreulich.

Wir wünschen Michael Schilling alles Gute für die Zukunft und viele schöne Erlebnisse im wohlverdienten Ruhestand!

Verabschiedung von Nummer 19

Was salopp wie eine einfache Nummer erscheint, ist im Grunde etwas ganz Besonderes. Michael Schilling besaß als „Urgestein“ der Hochschule Harz die Mitarbeiternummer 19 und kann sich somit zum Mitarbeiter der ersten Stunde zählen. Mittlerweile befinden sich die Ziffern im vierstelligen Bereich.

05.01.2022
Autor/Autorin: Eileen Demangé
Bildrechte: © Hochschule Harz

Themen:

Teilen: