Professor Fabian Transchel als Schriftsteller

Lara Croft meets James Bond in Space

Die Gegenwart der Technologie ist Prof. Dr. Fabian Transchel bei allen heutigen Möglichkeiten noch nicht spannend genug. Seine Gedanken über Technologie, Gesellschaft und die immer wieder gestörte Synthese davon, sind in die Zukunft gerichtet.

Der 34-Jährige ist neben seiner Professur an der Hochschule Harz Schriftsteller. Das Schreiben sieht er dabei für sich als Ausgleich. Unter seinem Selbstverlag „ F. W. G. Transchel“ hat er bereits viele Buchveröffentlichungen herausgegeben. Darunter u. a. Robotergedichte, aber auch etliche Science-Fiction Romane sowie Thriller. Mit „Misa Vebilettis Abenteuern“ hat der in Hannover lebende Physiker kürzlich das Genre des Agententhrillers mit Elementen der Science-Fiction verschmolzen. Die Buchreihe handelt vom Jahr 2098 mit vollkommen autarken Mars-Kolonien, gierigen Großkonzernen und viel kaltem, tödlichem Weltraum dazwischen.

Zurück in die Zukunft

Seine Hauptfigur verkörpert eine Mischung aus James Bond und Lara Croft, die die Welt retten muss und Widerwillen zur Geheimagentin wird. Da die Reise seines erfundenen Charakters für ihn nicht abgeschlossen ist und immer offene Fragen bleiben, arbeitet er an weiteren Büchern: „Science-Fiction ist immer auch ein bisschen Gegenwartsbewältigung, ebenso wie es eine Spielwiese ist. In diesem Setting mit all den Charakteren gibt es Geschichten zu erzählen, die immer einen aktuellen Anknüpfungspunkt haben.“ Dabei umtreiben ihn Themen wie die Künstliche Intelligenz, die Digitalisierung, aber auch Umweltschutz. „Ich finde es immer wichtig eine Perspektive zu haben, wie es in 60 bis 100 Jahren auf der Welt aussehen könnte“, erklärt Transchel.


Als Stiftungsprofessor zählt es zu seinen Aufgaben, auf den Gebieten der Versicherungsmathematik, des autonomen Fahrens, der Robotik und dem Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz und Industrie 4.0 zu forschen: „Sollte der Blick dabei nicht auch immer auf die Zukunft gerichtet sein?“

Heldin trifft James Bond-Bösewicht

Der Gedanke für seine Buchreihe „Misa Vebiletti“ kam ihm bereits in seiner Studienzeit: „Ich habe ein Seminar über Kosmologie besucht und mich mit dem sogenannten ‚Gammastrahlenausbruch‘ beschäftigt“, so der Professor. Er erklärt weiter: „Ähnlich wie bei einem Laser-Pointer, sind die Strahlen in eine bestimmte Richtung fokussiert. Im Studium ging es unter anderem um die Frage: ‚Was sind die Auswirkungen davon?‘ Eine könnte sein, dass das Leben, wie wir es auf der Erde kennen ‚ausgebrannt‘ wird, da in diesem Fall keine Atmosphäre mehr existiert.“ Doch damit nicht genug. Transchel dachte weiter: „Könnte dies ein Bösewicht nicht zu seinem Vorteil nutzen?“ Und damit erwachte seine Hauptfigur zum Leben – denn sie war die Einzige, die vermutete, dass ein „Gamma Burst“ bevorsteht. Sie wurde mit dem typischen „Bond-Bösewicht“ konfrontiert.

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Wenn ein Hobby-Schriftsteller von Berufswegen das Zusammenspiel von künstlicher Intelligenz und Industrie 4.0 erforscht, können „Robotergedichte“ das spannende Ergebnis sein. Wie würde es aussehen, wenn eine Künstliche Intelligenz mit dem Reimen beginnt? Also Roboter, die reimen, ohne mit der (mechanischen) Wimper zu zucken? Transchels Robotergedichte sind eine lyrische Annäherung an das Unvorstellbare.

Das Los des Wissenschaftlers

Da Transchel im „Science-Fiction-Genre“ schreibt, ist nicht alles physikalisch korrekt. Insgesamt gäbe es mehrere Zutaten – beispielsweise zum einen den Charakter, den man im Kopf hat und zum anderen die Prämisse, was ein Thema hergibt: „Das Wichtigste am Schreiben ist aber immer die Freude daran. Mein Los als Wissenschaftler ist es einfach, zu lange Sätze zu schreiben“, scherzt der Autor.

Wo bleibt die Zeit zum Schreiben?

Seit März 2020 ist Fabian Transchel an der Hochschule Harz Inhaber der Stiftungsprofessur der E+S Rückversicherung AG. Seine erste Aufgabe war keine leichtere, als einen neuen Studiengang zu konzipieren. Viel Zeit blieb dem Studiengangskoordinator des neuen Master-Studiengangs Data Science daher bislang nicht zum Schreiben. Doch klassischerweise lässt der junge Professor seine Inspiration in den Abendstunden sprudeln. Zwar ist seine Schreibtätigkeit seit seiner Zeit an der Hochschule Harz etwas weniger geworden, jedoch nimmt er sich gerne Auszeiten von seinem Alltag: „Ich denke oft über das ‚was wäre wenn‘ nach. Das macht einfach sehr viel Spaß! Ich weiß meist schon vorher, wohin es gehen soll, aber nicht, wie ich dort hinkomme. Dieser Prozess entsteht erst beim Schreiben und das ist das Spannende.“

Neue Projekte

Viele Projekte stehen noch in den Startlöchern: „Aktuell arbeite ich an Teil 7 von ‚Misa Vebiletti‘. Der 6. Band ist fertig und momentan in der Postproduktion.“

03.03.2022
Autor/Autorin: Eileen Demangé
Fotograf/Fotografin: © Hochschule Harz
Bildrechte: © Hochschule Harz

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Prof. Dr. Fabian Transchel

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