Remote studieren: Auslandsjahr mal anders

Studentin erreicht Bestleistung an amerikanischer Universität

Als Lorena Stockenhofen sich im dritten Semester für ein Auslandsjahr an der Southern Oregon University in Ashland entschied, war es ihr Ziel, ein Jahr voller Erlebnisse vor Ort zu verbringen. Zwei Jahre später startete die Studentin des Bachelor-Studiengangs „International Tourism Studies“ ein Remote-Studium in den USA.

Durch die Corona-Pandemie haben sich viele Pläne von Studierenden verändert – so auch die von Lorena Stockenhofen. „In der Schulzeit war ich zu einem Schüleraustausch in den USA. Da war mir schon klar, dass ich später einmal länger dort leben möchte.“ Aus diesem Grund entschied sich die 23-Jährige für ein Studium des internationalen Tourismusmanagements an der Hochschule Harz, bei dem es Bestandteil ist, zwei Semester an einer Universität im Ausland zu studieren und ein Auslandspraktikum zu absolvieren.

Die Nacht zum Tag gemacht

Nach den ersten Semestern in Wernigerode sollte es dann heißen: Visum beantragen, Flug buchen, Koffer packen und abheben. Doch bei Lorena kam es anders. Pandemiebedingt musste sie ihr Auslandsjahr von Zuhause aus starten: „Ich entschied mich für die Version ‚remote‘. Dies bedeutet, dass ich live zu den Studierenden aus den USA dazugeschaltet wurde.“ Auf die Frage nach der Zeitverschiebung lachte die gebürtige Limburgerin: „Durch die neun Stunden Zeitunterschied habe ich größtenteils nachts studiert. Meine Vorlesungen gingen von 17h30 bis Mitternacht. Im Anschluss haben wir oft an Gruppenarbeiten bis 4 Uhr morgens gearbeitet.“ Trotz dieser außerordentlichen Situation erreichte Stockenhofen einen Notendurchschnitt von 1,0 und wurde für diese akademische Leistung mittels der „President’s List“ ausgezeichnet. Diese Bestenliste würdigt in den USA herausragende Studierende. Sie werden namentlich genannt und so aus der Menge an Studierenden hervorgehoben.

Endlich geht es los

Nach zwei Trimestern des Remote-Studierens durfte die angehende Touristikerin im Herbst 2021 endlich in die USA reisen und vor Ort studieren. „Ich habe diese Zeit sehr genossen und ein Bilderbuch College-Leben dort gelebt.“ Zuvor engagierte sich Lorena bereits im Studierendenrat als internationale Vertretung. Hierdurch sowie durch die Gruppenarbeiten online knüpfte sie bereits vor ihrer Anreise Freundschaften und konnte direkt mit bekannten Gesichtern in den Uni-Alltag starten. „Natürlich war es eine besondere Zeit, nachts aus meinem Jugendzimmer zu studieren, dafür bin ich aber in den USA angekommen und hatte nicht das Gefühl alleine zu sein“, berichtet die Tourismusstudentin. Im Gegenteil: Thanksgiving verbrachte sie bereits mit Freunden bei deren amerikanischen Familie oder im November ging sie mit einer Gruppe campen im Osten von Oregon und besuchten die Painted Hills und den Crater Lake. „Dadurch, dass ich nur ein Trimester vor Ort war, wollte ich alle Freizeitaktivitäten mitnehmen.“

Zurück in Deutschland, hat die 23-Jährige ihrer Bachelorarbeit zum Thema Wildtiertourismus verfasst – ob sie hier wohl auf ihrem Campingausflug inspiriert wurde? „Bereits im Harz habe ich mich für diese Art des Tourismus interessiert. Der Entschluss, meine Bachelorarbeit über dieses Thema zu schreiben fiel, als ich in den USA Vorlesungen dazu besuchte.“ Im Sommer plant sie zur Graduation Ceremony (feierliche Exmatrikulation) zurück in die USA zu reisen und weitere Teile von Oregon zu besuchen. „Es lief nicht wie geplant, aber im Endeffekt hatte ich eine wirklich tolle Zeit und bin dankbar für die Erfahrung“, strahlt die angehende Touristikerin.   

29.05.2022
Autor/Autorin: Anna-Lena Schou
Fotograf/Fotografin: © Lorena Stockenhofen
Bildrechte: © Lorena Stockenhofen

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Prof. Dr. Harald Zeiss

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