Symbolbild Glamping / Foto: Manuel Sand

Urlaubstrend „Glamping“ akademisch beleuchtet

Professor und Studentinnen geben gemeinsame Publikation heraus

Die Urlaubszeit ist angebrochen; welche Trends und aktuellen Entwicklungen dabei eine Rolle spielen, ist auch Gegenstand der Forschungsaktivitäten im Tourismusbereich der Hochschule Harz. Prof. Dr. Sven Groß beleuchtet in seiner jüngsten Publikation unter dem Titel „Glamping in Deutschland - Angebot und Nachfrage eines naturtouristischen Konzepts“ eine luxuriöse Form des altbekannten Zelturlaubs. Neben der Buchveröffentlichung des Wissenschaftsverlags UVK wartet nun auch eine Publikation im renommierten internationalen „Journal of Outdoor Recreation and Tourism“. Geplant ist der Beitrag für September 2023.

„Glamour plus Camping ist gleich ‚Glamping‘“, verrät Prof. Dr. Sven Groß und erklärt: „Mit der Vorstellung des weitgehenden Verzichts auf Komfort, den Viele mit Camping assoziieren – und der den ein oder anderen abschreckt – hat dieses Konzept wenig zu tun.“ Vielmehr gehe es darum, Natur auf luxuriöse Weise mit den gewohnten Annehmlichkeiten zu erleben. „Das begeistert immer mehr Menschen“, weiß der Tourismusexperte.

Die Publikation ist eine von wenigen, die diese Entwicklung akademisch beleuchten. Und es gibt eine weitere Besonderheit: Der Hochschullehrer hat das Buch gemeinsam mit zwei Nachwuchsakademikerinnen verfasst. Jana Culemann hat Tourism and Destination Management an der Hochschule Harz studiert und setzte sich im Zuge ihrer Master-Arbeit vertiefend mit Glamping auseinander, mittlerweile ist sie bei der KölnTourismus GmbH tätig. Juliane Rebbe aus Dessau-Roßlau befindet sich in den letzten Zügen des gleichen Programms.

Auf mehr als 150 Seiten erläutert das Autorenteam wichtige Grundlagen und definiert den Begriff. In der Folge stellen sie den aktuellen Forschungsstand vor und zeichnen auf dieser Basis Angebot und Nachfrage genau nach. Darauf aufbauend wird eine eigene empirische Untersuchung präsentiert und diskutiert, die insbesondere eine Unterform des Glampings unter die Lupe nimmt, das sogenannte „Deep-nature-Glamping“, bei dem in abgelegenen Gegenden, oft ohne weitere Gäste, gezeltet wird. Wie schätzt das Expertenteam die Zukunft des Trends ein? „Das Interesse am ‚Glamping‘ wird weiter wachsen“, meint Jana Culemann, die erst kürzlich selbst den ersten Glamping-Urlaub absolviert hat. „Gerade von Start-ups erwarte ich viele innovative Ideen“, prophezeit Professor Groß, der bisher gern mit dem Reisemobil unterwegs war, aber das Thema auch privat auf dem Schirm hat.


Für die Nachwuchswissenschaftlerinnen war die erste eigene Publikation eine besondere Erfahrung: „Mir macht es Spaß, mich wissenschaftlich intensiver mit Themen auseinanderzusetzen und ich kann mir gut vorstellen, erneut zu publizieren. Es war sowohl aufregend als auch bestätigend, dass mir Vertrauen entgegengebracht wurde“, so Jana Culemann (26).

 

„Für mich ist das Ganze immer noch ein wenig unwirklich, aber ich bin sehr glücklich und dankbar, dass mir diese Chance geboten wurde“, meint Juliane Rebbe. Die Arbeit an der Publikation empfand sie als zeitintensiv und manchmal auch stressig, aber: „Ich war sehr motiviert, weil mich das Thema begeistert, außerdem war es spannend zu sehen, was sich ‚hinter den Kulissen‘ einer Veröffentlichung abspielt“, betont die 25-Jährige.

Der Artikel "Deep Nature Glamping in Deutschland – Möglichkeiten und Ausgestaltung eines naturtouristischen Angebots" ist bis zum 23. August 2023 kostenlos auf ScienceDirect unter diesem Link online verfügbar.

12.07.2023
Autor/Autorin: Janet Anders
Fotograf/Fotografin: © Hochschule Harz, Tomy Badurina, Manuel Sand
Bildrechte: © Hochschule Harz, KoelnTourismus GmbH

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