Altarklippen, Ilsestein, Brocken – wer die Natur des Harzes gern zu Fuß erkundet, ist bestimmt schon an einer Stempelstelle der Harzer Wandernadel vorbeigekommen und hat vielleicht auch schon eines der begehrten Abzeichen erwandert. Doch was hat Wandern mit einem Studium an der Hochschule Harz zu tun?
„Die Hochschule Harz kooperiert bereits seit 2010 mit der Harzer Wandernadel. Seit 2018 auch im Bereich des dualen Studiums“, erläutert Klaus Dumeier, Geschäftsführer der Harzer Wandernadel GmbH, in einer Talkrunde im Rahmen der Online-Tagung „Hochschulen als Weiterbildungsanbieter: Ein Marktplatz für Mitteldeutschland – der Weg in die Zukunft“ mit dem Rektor der Hochschule Harz, Prof. Dr. Folker Roland.
„Momentan haben wir zwei Studentinnen, die Tourismusmanagement in einer dualen Variante studieren“, so Dumeier. Eine von ihnen ist Franziska Dahlhaus, die bereits vor dem Studium einige Praktika bei der Harzer Wandernadel absolvierte und so die Grundlage für die spätere Zusammenarbeit legte. „Ich habe mich für ein duales Studium entschieden, weil ich neben dem Studium praxisnahe Erfahrungen sammeln kann. In der Zukunft besteht eine Chance auf Übernahme durch den Betrieb und natürlich, weil ich mir mein Studium durch die Ausbildungsvergütung selbst finanzieren kann.“
Die dualen und institutionellen Studienvarianten an der Hochschule Harz verknüpfen ein Bachelor-Vollzeitstudium mit Praxisphasen in einem Unternehmen oder einer Behörde. „Das Besondere ist, dass die Studierenden dabei sowohl im Unternehmen als auch bei uns an der Hochschule Harz lernen“, erläutert Prof. Dr. Folker Roland. Doch was bedeutet es, wenn aus einem Lernort zwei werden und Studierende sozusagen „hin-und herwandern“? „Gute Organisation und Herausforderungen – sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Studierenden – aber auch großes Potenzial“, da sind sich Prof. Dr. Folker Roland und Klaus Dumeier einig.
Dieses Potential soll im Rahmen des Projektes „Wissenschaftliche Weiterbildung für KMU in Sachsen-Anhalt 2019-2021“ noch besser ausgeschöpft werden. So wird an einer engeren Verzahnung der Lernorte und einer transparenteren Kommunikation zwischen Hochschule, Unternehmen und Studierenden gearbeitet. Ziel ist es, die vermittelten Lerninhalte noch besser aufeinander abzustimmen. Essenziell beim dualen Studium, findet auch Franziska Dahlhaus: „Durch die gelernte Theorie an der Hochschule kann ich neue Ideen und Veränderungen in das Unternehmen bringen. So wurde mir auch schon das Vertrauen gegeben einen neuen Wanderführer zu erstellen. In diesem sollen Wanderwege beschrieben werden, welche eine Stempeljagd mit Kinderwagen ermöglichen – mein bisher spannendstes Projekt.“
Und auf diese direkte Anwendung scheinen immer mehr Abiturientinnen und Abiturienten Lust zu haben: Aufgrund der hohen Nachfrage wurden bereits viele Vollzeitstudiengänge der Hochschule Harz an allen drei Fachbereichen um duale und institutionelle Studienvarianten ergänzt und es kommen stetig neue Unternehmen als Praxispartner hinzu.
„Ich würde jedem ein duales Studium empfehlen, der Abwechslung braucht, sein Studium weitestgehend selbst finanzieren möchte und gewonnene Erkenntnisse im Betrieb anwenden und dadurch vertiefen will. Ich selbst würde ich mich jederzeit wieder für ein Studium in Wernigerode entscheiden“, resümiert Franziska Dahlhaus.
Wenn das nicht Grund genug für zukünftige Studierende ist, sich auf die spannende Wanderung „Studium mit Praxisbezug“ zu machen – wenn auch ohne Stempel, aber dafür mit Abschluss.
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Duale und institutionelle Studienvarianten an der Hochschule Harz und Informationen für Unternehmen
25.02.2021
Autor/Autorin: Franziska Hain, Juliette Weiß
Fotograf/Fotografin: © Franziska Hain, Franziska Dahlhaus
Bildrechte: © Hochschule Harz