Forschung

Bereits während des Studiums der Geographie, Soziologie und Betriebswirtschaftslehre in Leipzig und Grenoble (Frankreich) forschte ich als studentische Hilfskraft in verschiedenen Instituten der Grundlagenforschung. Dies setzte ich nach Abschluss des Studiums als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter am Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig (IfL) fort. Dort forschte ich in internationalen Forschungsprojekten zu Themen wie Governance von Netzwerken im ländlichen Raum (bspw. EU-FP7-Projekt DERREG), Migrations- und Integrationsforschung und europäische Integration der Arbeitsmärkte (bspw. Projekt EURES-TriRegio), Stadt- und Regionalentwicklung im Zusammenhang mit der Entstehung von Kultur- und Kreativwirtschaft (u.a. EU-FP6-Projekt ACRE). Im Landkreis Harz setzte ich in den Jahren 2011 bis 2014 gemeinsam mit der Harz AG und dem sachsen-anhaltischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung das EU-Forschungsprojekt Re-Turn zum Thema Rückwanderung als Chance für die Regionalentwicklung um.

Parallel zu meiner Forschungsarbeit in Leipzig setzte ich am sozialwissenschaftlichen Departement der Universität Mailand-Bicocca, Italien, im Fach Urban and Local European Studies meine Promotionsforschung mit einer Analyse über die Orts- und Raumbezüge multilokaler Erwerbstätiger um.

Mit dem Wechsel auf eine Stelle als Postdoc und stellvertretender Forschungsgruppenleiter der Forschungsgruppe „Alltagsmobilität und Verkehrssysteme“ am ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung in Dortmund konzentrierte sich meine Forschung auf die Bereiche Kleinstadtentwicklung (u.a. Reallabor „Kleinstadt_gestalten“ zum Verhältnis von Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft im demografischen Wandel) und nachhaltige Handels-, Verkehrs- und Stadtentwicklung.

Während der Arbeit als Dezernatsleiter im Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt lag der Fokus meiner anwendungsnahe Forschungsarbeit auf der Auswertung von sozialwissenschaftlichen Daten der amtlichen Statistik. Ein Schwerpunkt war dabei die Implementierung von zeitreihenanalytischen Verfahren der Datenauswertung. So entwickelten mein Team und ich neue Nowcasting-Prozesse für das bevölkerungsstatistische Datenangebot Sachsen-Anhalts. Weitere Forschungsarbeiten fanden im Bereich der Prognostik statt und führten zur Neukonzipierung der Bevölkerungsprognose für Sachsen-Anhalt, die mit ihrer Veröffentlichung als 7. Regionalisierte Bevölkerungsprognose anschließend zur Planungsgrundlage für alle Landesressorts wurde. Ebenso entstand in dieser Zeit in meinem Dezernat die erste Prognose zur Entwicklung privater Haushalte für Sachsen-Anhalt. Zudem setzte ich mit meinem Dezernat einen wichtigen Schritt der Verwaltungsdigitalisierung in Sachsen-Anhalt um: die Weiterentwicklung der amtlichen Haushaltsbefragungen zu modernen Online Surveys.

Abgeschlossene Drittmittelprojekte

2018-2023 Statistische Berichterstattung zur Umsetzung EU-Förderperiode 2014-2020; finanziert von der EU-Verwaltungsbehörde im Ministerium der Finanzen Sachsen-Anhalt
2014-2018 „Kleinstadt_gestalten“, Inhalt: Reallabor zur Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft zur Sicherung von Daseinsvorsorge im Demografischen Wandel; finanziert vom BMBF im Programm Kommunen innovativ
2014-2018 „InduCult2.0“, Inhalt: Nachnutzungsoptionen für industrielles Erbe im Kontext von Regionalentwicklung in der postindustriellen Gesellschaft; finanziert im INTERREG Programm Central Europe
2014 „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der beruflichen Bildung“, Inhalt: Übertragbarkeit der Ansätze aus dem deutsch-französischen Grenzraum auf den Grenzraum Sachsen-Polen; finanziert vom Sächsischen Staatsministerium des Innern
2010-2014 „Re-Turn: Regions benefitting from returning migrants“, Inhalt: Möglichkeiten der Revitalisierung von Schrumpfungsregionen in der EU durch Rückwanderung von Abgewanderten; finanziert im INTERREG Programm Central Europe
2013-2014 „EURES-TriRegio“, Inhalt: Absicherung des Fachkräftebedarfs im Dreiländereck DE-PL-CZ im Kontext des Demografischen Wandels; finanziert durch die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit
2008-2013 „Plug&Play Places: Lifeworlds of multilocal creative knowledge workers“, Inhalt: Orts- und Raumbezüge von multilokal lebenden kreativen WissensarbeiterInnen; Promotionsforschung finanziert über Stipendium vom MIUR – Ministerodell’Istruzione, dell’Università e della Ricerca, Italien
2010-2011 „DERREG: Developing Europe’s Rural Regions in the Era of Globalization“, Inhalt: Entwicklungsoptionen von ländlichen Regionen in der EU vor dem Hintergrund von globaler Migration, wirtschaftlicher Integration in globale Märkte und den Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel; finanziert im 7. Forschungsrahmenprogramm der EU
2007-2010 „ACRE: Accommodating Creative Knowledge – Competitiveness of European Metropolitan Regions within the Enlarged Union“, Inhalt: Herausbildung der Kultur- und Kreativwirtschaft als eigenständigem Wirtschaftssektor und Auswirkung auf Entwicklung von Großstadtregionen in der EU; finanziert im 6. Forschungsrahmenprogramm der EU