Grafik mit gezeichneten Figuren zeigt 3 Männer und 1 Frau

Perdix Creations: Spielerisch in die Sozialwirtschaft

Master-Absolventen der Medien- und Spielekonzeption gründen ihr eigenes Unternehmen

Das Rebhuhn wollte keiner. Als die Studenten Robert Boehm, Marcel Jürß und Felix Reichel 2016 den Wildpark Christianental in Wernigerode besuchten, hatten Hirsche, Luchse und Wildschweine diverse Paten, nur das Rebhuhn nicht. „Irgendwie tat es uns leid und deshalb übernahmen wir die Patenschaft“, erklärt Robert Boehm die Geschichte zu dem Namen des Startups Perdix Creations. Er gründete es gemeinsam mit seinen Kommilitonen vier Jahre später.

Perdix: Schutzpatron der Kinder

Das Wort "Perdix" stammt aus dem Griechischen und in der antiken Mythologie ist das Rebhuhn so etwas wie der Schutzpatron der Kinder in Not. „Insofern passte der Name in mehrfachem Sinn“, so Robert Boehm, der damit auf seinen unternehmerischen Fokus anspielt: Softwarelösungen für die Sozialwirtschaft.

Gründen an der Hochschule

Perdix Creations überhaupt zu gründen, fußte auf einer Idee von Marcel Jürß, der wie Robert Boehm und Felix Reichel von 2016 bis 2018 an der Hochschule Harz im Master-Programm Medien- und Spielekonzeption studierte. Jürß war zu der Zeit schon als Dozent für Grafik tätig und entwickelte mit Programmierer Felix Reichel das Konzept einer App als Belohnungssystem.

Darin konnten sich die Kursteilnehmer eine künstliche Figur anlegen und mit jedem Bonus weiter aufbauen – zeitgemäße Bienchen, wenn man so will.

Gamification für Schulen

„Das kam sehr gut an und rief nach einer Anwendung in Schulen“, erzählt Boehm, damals wie heute eher der strategische und konzeptionelle Kopf des Teams. Tatsächlich signalisierten erste Schulen Interesse an der „Gamification“ ihres Präsenzunterrichts. Außerdem hielt das Existenzgründungsprogramm EXIST ihre Idee für förderwürdig. Und so wurde am 3. April 2020 Perdix Creations gegründet – mitten in der Pandemie.

Rückschläge in der Pandemie

Die Schulen hatten erstmal andere Sorgen, sodass die jungen Gründer die Lern-App nicht wie geplant veröffentlichen konnten. Dennoch wollten alle drei an der Idee festhalten, Spiele mit Mehrwert und gesellschaftlicher Wirkung zu entwickeln. Dass sie sich damit schon früh in verschiedenen Netzwerken vorgestellt hatten, zahlte sich vor allem in der Pandemie aus: Perdix Creations erhielt den wichtigen Auftrag, die Kinderschutz-App „KiSchu“ zu entwickeln.

Kinderschutz-App „KiSchu“

Anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni 2021 präsentierte Perdix Creations gemeinsam mit dem Kinder- und Jugendhilfezentrum Groß Börnecke als Partner die neue App. Deutschlandweit hilft sie vor allem Erziehern, Kindeswohlgefährdung zu erkennen und zu melden.

„Ein zweites wichtiges Standbein für uns sind Spieleanwendungen für Museen, sodass wir finanziell auf eigenen Füßen stehen und zusätzlich eine Gamedesignerin einstellen konnten“, so Boehm. Laura Netzband hat ihren Master-Abschluss ebenfalls an der Hochschule Harz gemacht.

 

Master-Programm Medien- und Spielekonzeption

Lehrinhalte, Praxis, Berufsmöglichkeiten: Mehr Informationen zum Studiengang Medien- und Spielekonzeption. Zu unseren Alumni dieses Studiengangs ist auf dem Blog u.a. erschienen: „Let it burn: Wie aus Partikeln überzeugende 3D-Charaktere werden“

Zur Selbstständigkeit mit dem Gründerwald der Hochschule Harz

Seit kurzem gibt es an der Hochschule Harz auch ein Gründerzentrum: den Gründerwald. Wer sich für den Schritt in die Selbstständigkeit interessiert, kann das junge Team einfach ansprechen. Viele Informationen und Inspirationen hat das Programm des Gründerwalds anlässlich der virtuellen Thementage am 22. Juni 2021 gegeben. Die Keynotes und Talks sind noch über den Youtube-Kanal der Hochschule Harz abrufbar.

30.06.2021
Autor/Autorin: Claudia Aldinger
Fotograf/Fotografin: © Grafik von Perdix Creations
Bildrechte: © Perdix Creations

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