22. Stifterabend an der Hochschule Harz

Feierliche Vergabe von 36 Deutschlandstipendien

Im Rahmen des 22. Stifterabends an der Hochschule Harz wurden zu Semesterbeginn 36 Deutschlandstipendien durch 26 Stifter an leistungsstarke und engagierte Studierende vergeben. Mit der Förderung sollen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur im Harz noch besser verzahnt werden. Thematischer Schwerpunkt des Abends war die internationale Fachkräftesicherung. Die Veranstaltung wurde zum zweiten Mal in Kooperation mit dem Wirtschaftsclub Wernigerode e.V. durchgeführt.  

Rektor Prof. Dr. Folker Roland betonte die positive Entwicklung des Programms: „Die Stipendiaten erhalten 300 Euro monatlich, die nicht zurückgezahlt werden müssen, dabei kommt eine Hälfte vom Bund, die andere von Förderern aus der Privatwirtschaft. Wir können bis zu 1,5 % unserer Studierenden auf diese Weise unterstützen, mit 36 Stipendien schöpfen wir unser Potential schon fast aus.“ Der Hochschulleiter freute sich zudem über mehr als 600 Erstsemesterstudierende an den Standorten in Halberstadt und Wernigerode. „Wir konnten unsere Immatrikulationszahlen im Vergleich zu den letzten Jahren erhöhen – das sind gute Nachrichten in Zeiten rückläufiger Studierendenzahlen“, so Roland. Der Fachkräftesuche wolle man auch mit einer gesteigerten Attraktivität des Campus begegnen: „Wir haben unsere Bibliotheken in Wohlfühlorte verwandelt, eine Studentische Begegnungsstätte (StuBe) geschaffen und gerade erst ein neues Campus Zentrum eröffnet, was alle Servicebereiche für Studierende und Studieninteressierte unter einem Dach vereint“, resümierte der Rektor.  

Sachsen-Anhalts Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann zog in seinem Grußwort Bilanz zum Umgang mit Fachkräften und deren Bindung: „Es hat nach 2015 noch fast 5 Jahre gedauert bis unser Land im März 2020 ein Fachkräfte-Einwanderungsgesetz bekommen hat – auch das war zu lang. In Deutschland wurde jahrelang verkannt, dass wir gezielte Zuwanderung für unsere Wirtschaftskraft benötigen. Um uns herum gibt es Länder, die sich bereits vor Jahrzehnten entschieden haben, offen für ausländische Fachkräfte zu sein.“ Heino Oehring, Präsident des Wirtschaftsclubs Wernigerode e.V., nahm in seinem Beitrag vor allem die Unternehmen selbst in die Pflicht: „Man kann nicht nach Fachkräften verlangen, sich aber gleichzeitig nicht für attraktive Arbeits- und Lebensbedingungen vor Ort einsetzen.“ Die Fachkräftebindung könne nur in einer gemeinsamen Anstrengung gelingen und fordere den Einsatz der ganzen Gesellschaft. 

Anjali Wankhede, Studentin des englischsprachigen Master-Studiengangs „Technology and Innovation Management“ berichtete von ihren Erlebnissen: „Die Auseinandersetzung mit der deutschen Kultur im Arbeitsalltag ist für mich spannend und lehrreich zu gleich – mir gefällt es hier gut,“ so die 26-jährige Inderin. Inzwischen wisse sie auch die deutsche Direktheit zu schätzen.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion, die von Tom Koch moderiert wurde, brachten anschließend gleich vier Expertinnen und Experten ihre persönlichen Perspektiven zur Fachkräftesicherung ein. Landrat Thomas Balcerowski, Heike Schittko (Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Sachsen-Anhalt West), Mathias Schönenberger (IHK Magdeburg) und Lutz Rätz (Projektleiter der Landesinitiative „Fachkraft im Fokus“) betrachteten Chancen und Herausforderungen der internationalen Fachkräftegewinnung, gingen aber auch ganz konkret auf die Situation im Harz und in Sachsen-Anhalt ein.  

Nach der Verleihung der Stipendien bedankte sich Mareike Wendenburg stellvertretend für alle Stipendiatinnen und Stipendiaten bei den Förderern. „Ehrenamtliches Engagement neben Studium und Beruf ist sehr fordernd. Ich freue mich, dass mir das Stipendium die Freiheit gibt, mich wieder intensiver für Projekte in meinem Heimatort Wanzleben einzusetzen“, so die Studentin des berufsbegleitenden Master-Programms Public Management.  Der abschließende Empfang im Foyer der „Papierfabrik“ und der neugestalteten Bibliothek bot in gemütlicher Atmosphäre den perfekten Rahmen zum Austausch zwischen Stiftern und Stipendiaten. 

Die nächste Bewerbungsphase des Deutschlandstipendiums findet vom 1. März bis zum 30. April 2024 statt!

Mehr Informationen zum Deutschlandstipendium​​​​​​​

27.09.2023
Autor/Autorin: Hendrik Prochnow
Fotograf/Fotografin: © Sebastian Bürgel
Bildrechte: © Hochschule Harz

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